"True Detective":
Promis werten Marke HBO auf
Matthew McConaughey, Woody Harrelson, Meryl Streep, Colin Farrell - HBO zieht immer mehr Filmstars für seine oft preisgekrönten Serien an.
HBO steht weltweit für Serienhits wie "Game of Thrones", "The Sopranos" oder "Sex and the City" und zieht immer mehr Hollywood-Prominenz an. Der Kabelsender aus der Time-Warner-Familie kann allein seit Anfang Juli mehrere Serien-Neustarts verkünden, den das Who-is-Who der US-Filmbranche ziert. Im Rahmen der Summer Press Tour hat das Senderteam unter anderem verkündet, dass ab Anfang 2015 "Master Class" produziert wird. Die Hauptrolle in der Verfilmung des Bühnenstücks über Maria Callas von Terrence McNally übernimmt Meryl Streep, die bisher 18 Mal für den Oscar nominiert worden ist. Selbst der Regie-Part ist prominent besetzt: Hier wird der Oscar-prämierte Mike Nichols ("Die Reifeprüfung") wirken. Er hat für HBO bereits die Miniserie "Engel in Amerika" umgesetzt. Im kommenden Jahr ausgestrahlt wird "Bessie", die Verfilmung des Lebens der Bluessängerin Bessie Smith, dargestellt im HBO-Fernsehfilm von Queen Latifah.
Auch steht jetzt fest, dass HBO eine zweite Staffel der gefeierten Serie "True Detective" plant. Im Gespräch für eine der bis zu drei Hauptrollen im ungewöhnlichen Drama-Sequel ist der Ire Colin Farrell, der in US-Kinostreifen wie "Winter's Tale" oder Remakes von "Total Recall" und "Miami Vice" zu sehen gewesen ist. HBO will bei "True Detective" die Hauptdarsteller und Fälle von Staffel zu Staffel austauschen, Serienmacher Nic Pizzolatto schiebt gerade die zweite Runde an. Im ersten Durchgang glänzte Hollywood-Beau Matthew McConaughey neben Woody Harrelson. Als Polizisten machen sie siebzehn Jahre lang Jagd auf einen Serienkiller – beide sind nun für den diesjährigen Emmy in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" nominiert.
Im Dezember plant HBO mit der vierteiligen Miniserie "Olive Kitteridge", nach "Mildred Pierce" erneut eine Romanverfilmung. Durch die Augen der Hauptfigur - gespielt von "Fargo"-Star und Joel-Coen-Gattin Frances McDormand - wird mehr als ein Vierteljahrhundert Geschichte einer Familie und einer kleinen Stadt erzählt, gespickt mit Verbrechen, Affären und Tragödien. In einer Nebenrolle zu sehen: Bill Murray ("Und täglich grüßt das Murmeltier"), der auf eine treue Fangemeinde zählen kann.
Und: Es sickert gerade durch, dass "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston in einem Fernsehfilm den früheren US-Präsidenten Lyndon B. Johnson spielen soll. Ein Sendetermin für die Adaption des Theaterstücks "All the Way" bei HBO steht aber noch nicht fest. Cranston wurde für seine Rolle am Broadway in diesem Jahr mit dem begehrten Tony-Award ausgezeichnet. Der US-Schauspieler hatte bis 2013 in der preisgekrönten TV-Serie "Breaking Bad" den krebskranken Drogenbaron Walter White gespielt.
Der Sender und Inhalteproduzent HBO zieht inzwischen richtig große Namen an, egal ob vor oder hinter der Kamera. Aber Home Box Office – so der volle Name des US-Abokanals – verlässt sich nicht auf den Erfolg des Bestehenden. In den kommenden Monaten tauscht er einen Gutteil des Portfolios aus: Die Emmy-gekrönte Serie "The Newsroom" und auch "Boardwalk Empire" laufen dieses Jahr aus. "True Blood" ist in der letzten Staffel. Mit "Game of Thrones" geht es zwar weiter, aber ein Ende nach Staffel sieben wurde bereits angedeutet. Staffel zwei von "True Detective" – womöglich mit Farrell – muss im Prinzip mit neuen Hauptdarstellern und anderer Story beim Publikum wieder von vorne beginnen. Aber Nachschub ist sicher, der hierzulande dann beim Sky-Joint-Venture Sky Atlantic HD zu sehen sein und weltweit die Video-on-Demand-Plattformen zum Glühen bringen wird. Übrigens: Marketing kann HBO auch.