Port spielt damit auf ein Phänomen an, über das auch andere Vermarkter gegenüber W&V klagen: In DSPs zum Verkauf angebotene Werbeflächen werden dort bisweilen nicht erkannt – aber auch nicht zurückgespielt. Insbesondere im lukrativen Geschäft mit Online-Video führe das bei Vermarktern zu großen finanziellen Verlusten. Werbekunden wiederum bekämen in ihren Kampagnen nicht die Umfelder, die sie eigentlich gewünscht und erwartet hatten. In der Kritik steht hier vor allem die Adtech-Strecke des Online-Konzerns Google, insbesondere dessen DSP Doubleclick Bid Manager.

Ab Oktober will SevenOne Media prüfen

SevenOne-Geschäftsführer Port begründet die Initiative mit dem Qualitätsanspruch seines Hauses. Den wolle man sich „auch in der programmatischen Welt bewahren“. Dort scheiterten „diese Qualitätsansprüche aber bisher oft schon an den technischen Möglichkeiten, die uns die DSPs bieten“, kritisiert Port.

Ab 1. Oktober will SevenOne Media damit beginnen, die digitalen Einkaufsbörsen auf Herz und Nieren zu prüfen. Ab Januar 2018  werden die Onlinevideo-Werbeflächen des Vermarkters nur noch über DSPs vertrieben, die den Qualitätscheck bestanden haben. Ob Marktführer Google dabei ist, darf nach dem jetzigen Stand bezweifelt werden.

Einen ausführlichen Bericht zum Problem der verschluckten Programmatic-Werbeplätze und den Hintergründen der DSP-Initiative von ProSiebenSat.1 lesen Sie in der kommenden Ausgbe von W&V.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.