Boomende Erlöse:
ProSiebenSat.1: Sattes Wachstum durchs Digitale
Mit dem boomenden Digitalgeschäft katapultiert sich ProSiebenSat.1 weiter in die Höhe. Die Erlöse kletterten im ersten Quartal um 22 Prozent - auch TV brummt.
Mit dem boomenden Digitalgeschäft katapultiert sich ProSiebenSat.1 weiter in die Höhe. Die Erlöse kletterten im ersten Quartal um 22 Prozent im Jahresvergleich auf 802 Millionen Euro. Im deutschsprachigen Bereich wuchsen die Umsätze um 5 Prozent auf 493 Millionen Euro (Vorjahr: 471 Millionen Euro). Das Ebitda stieg um 4 Prozent auf 131 Millionen Euro (Vorjahr: 126 Millionen Euro).
Das ist vor allem auch den höheren Einnahmen aus einer klassischen Einnahmequelle zu verdanken, wie Vorstandschef Thomas Ebeling sagt:
"Dank deutlich höherer TV-Werbeerlöse und des dynamisch wachsenden Digitalgeschäfts haben wir unseren Erfolgskurs konsequent fortgesetzt."
Auch die Distributionserlöse klettern: Im ersten Quartal 2016 stieg die Anzahl der HD-Abonnenten auf 6,5 Millionen (Vorjahr: 5,6 Millionen). Bis 2018 rechnet ProSiebenSat.1 für sein Senderportfolio mit einem Anstieg auf über 9 Millionen HD-Kunden. Mit seinen Erlösen übertraf der Dax-Neuling die Erwartungen von Analysten deutlich. ProSiebenSat.1 hatte im vergangenen Jahr unter anderem die Vergleichsplattform Verivox und das Reiseportal Etravli gekauft. Deren Umsatz war beim Quartalsabschluss vor einem Jahr noch nicht eingerechnet.
Das rasante Wachstum lastet allerdings auf der Rendite: Der operative Gewinn wuchs um 12 Prozent auf 170 Millionen Euro und damit
langsamer als der Umsatz. Die operative Rendite sank um 2,1 Prozentpunkte auf 21,2 Prozent.
Der Ausblick bleibt aber positiv: "Bei der Umsetzung der 2018er-Wachstumsziele liegt die Gruppe ebenfalls weiter im Plan", heißt es aus Unterföhring. Und: "Bis Ende 2018 will ProSiebenSat.1 den Umsatz im Vergleich zu 2012 um 1,85 Milliarden Euro auf insgesamt 4,2 Milliarden Euro steigern. Zum 31. März 2016 hatte der Konzern davon bereits 57 Prozent realisiert."
Übrigens: Zum Wochenstart wurde inmitten des boomenden Digitalsegments die Online-Marke MyVideo neu positioniert. Dahinter steckt eine Gesamtstrategie von ProSiebenSat.1: Das Medienunternehmen schärft die Profile der einzelnen Videoportale, um - ähnlich wie im TV - das digitale Bewegtbildgeschäft klarer auf einzelne beziehungsweise neue Zielgruppen auszurichten.
Hintergrund sei "die wachsende Bedeutung von etablierten Marken mit hoher Glaubwürdigkeit als zentrales Erfolgskriterium auch in der digitalen Welt, wie sie ProSiebenSat.1 bereits mit der Online-Videothek Maxdome und seinen digitalen Sendermarken im Bereich Filme und Serien führt", heißt es dazu.
Zurück zu MyVideo, bislang Video-Community, Aggregationsplattform für TV-Inhalte und Special-Interest-Themen. Die Marke werde im Laufe der kommenden Monate sukzessive neu positioniert und ausgebaut - komplementär zu den digitalen TV-Angeboten und Maxdome, heißt es. Die TV-Inhalte von ProSieben, Sat.1 und Co werden inzwischen nicht mehr auf MyVideo, sondern ausschließlich auf den Senderportalen angeboten.
Das "neue" MyVideo wird nun im ersten Schritt ein "Marktplatz für Unterhaltungsangebote im Videobereich" und präsentiert ab sofort neueste Kinofilme, Serien, Games, DVDs und so weiter. Wie die Offerte am Ende aussehen soll? Dazu will ProSiebenSat.1 in Kürze Details bekannt geben.
aj/ps/dpa