Drogerieartikel im Versand:
Prime Now: Amazon gewinnt Rossmann für Lieferdienst
Drogerie-Zuwachs beim Schnell-Lieferservice Amazon Prime Now: Rossmann testet den Dienst laut "Lebensmittel Zeitung" in Berlin.
Amazon erweitert seinen Lieferdienst Prime Now mit dem Angebot der zweitgrößten Drogeriekette Deutschlands. Rossmann kooperiert mit dem US-Konzern und versendet seine Waren mit dessen Schnell-Lieferservice. Laut der Lebensmittel Zeitung beliefert Rossmann zunächst nur Berliner Prime-Kunden – eine Art Testballon.
Nach LZ-Angaben können Amazon-Prime-Kunden in der Hauptstadt aus einem reduzierten Rossmann-Sortiment von etwa 17.000 Artikeln wählen. Kommt der Service an, könnten bald Münchner Drogerieartikel von Rossmann über Prime Now zugestellt bekommen.
Rossmann erhält dabei einen eigenen Bereich innerhalb der Prime-Now-Plattform. Die Drogeriekette kann über das angebotene Sortiment sowie über den Preis bestimmen. In Berlin lässt Amazon die Produkte mit den Logistikunternehmen Go und Interkep verteilen. Das Bestellte wird im Drogeriemarkt abgeholt und an den Prime-Kunden ausgeliefert.
Interessant: Ein Google-Suchergebnis für den neuen Service von Rossmann und Amazon gibt es bereits. Die angeführte Webadresse führt ins Prime-Now-Sortiment. Doch wann Kunden die Waren in Berlin wirklich bestellen können – das haben die Partner noch nicht kommuniziert.
Bislang bietet der Online-Händler über Prime Now in Berlin und München bereits die kostenlose Lieferung von Elektronik, Bücher oder auch Lebensmitteln innerhalb von zwei Stunden. Prime-Kunden von Amazon, die Waren innerhalb einer Stunde geliefert haben wollen, bezahlt dafür 6,99 Euro, der Mindestbestellwert liegt bei 20 Euro. Zuletzt kündigte der Internethändler aus Seattle an, auch lokale Lebensmittelgeschäfte eröffnen zu wollen. In München startete jetzt ein Kooperation zwischen Amazon und der Allgäuer Supermarktmarke Feneberg.
Die Kooperation zwischen Rossmann und Amazon ist gar nicht so überraschend, setzt doch der US-Konzern den Einzelhandel mit seinen Plänen unter Druck, zum Jahreswechsel europaweit ein Basis-Sortiment an Eigenmarken einführen zu wollen. Vor allem Hygiene-Artikel, Babynahrung oder Körperpflege-Produkte sind im Gespräch. Derlei Pläne bringen den ohnehin angespannten Wettbewerb zwischen Branchenprimus dm und Rossmann noch mehr unter Druck. Nun mischt Letzterer eben selbst mit bei Amazon.