
Führungskräftetagung:
Premiere bei Bertelsmann: Chefs diskutieren virtuell
Keine leichte Aufgabe - eine Video-Konferenz mit 280 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 23 Ländern. Bertelsmann wagt das Experiment und tauscht sich so über die Auswirkungen der Corona-Krise aufs Geschäft aus.

Foto: Bertelsmann
Statt vielen Flugkilometern und Begegnungen am Buffet glühen diesmal die Leitungen heiß, wenn Bertelsmann die Länderchefs seiner verschiedenen Gesellschaften miteinander vernetzt. Am 24. Juni lädt der Medienkonzern zum ersten virtuellem Management Meeting ein. Bei der Video-Konferenz sind 280 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 23 Ländern dabei, um die Auswirkungen der Corona-Krise zu debattieren und Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen.
Eröffnet wird das Bertelsmann Virtual Management Meeting (BVMM) von Liz Mohn, der Vorstandsvorsitzenden von Bertelsmann. Anschließend gibt Thomas Rabe einen Überblick über die Prioritäten des Vorstandes, die bisher getroffenen Maßnahmen und die geschäftliche Lage. Führungskräfte aus verschiedensten Geschäften des Konzerns werden ergänzend Fallbeispiele für einen besonders kreativen und unternehmerischen Umgang mit der neuen Situation präsentieren. Auf der Agenda stehen zudem die Herausforderungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bedeutung von Kommunikation in Zeiten von Homeoffice und Abstandhalten.
Was kommt, was bleibt? Homeoffice und Digitalisierung
Zu den Themen, denen sich die Bertelsmann-Manager stellen, zählen auch die möglicherweise bleibende Veränderungen – wie etwa Digitalisierung oder hybride Arbeitsmodelle. Rund ein Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmern des BVMM sind Frauen; unter den Vortragenden liegt der Frauenanteil bei mehr als 50 Prozent.
Nach dem Auftakt von CEO Thomas Rabe beleuchten Gail Rebuck (Penguin Random House), Tanit Koch (RTL/n-tv), Thomas Valentin (Groupe M6), Madeline McIntosh (Penguin Random House), Julia Jäkel (G+J, Bertelsmann Content Alliance) und Rob Clark (Fremantle) die kreativen Aspekte im Umgang mit der Corona-Krise. Die unternehmerischen Aspekte schildern beispielhaft Frank Schirrmeister (Arvato SCS), Thomas Mackenbrock (Majorel), Dominique Casimir (BMG) und Annabelle Yu Long (Bertelsmann China). Über Personalthemen und Kommunikation sprechen Konzernpersonalchef Immanuel Hermreck und die Leiterin der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation, Karin Schlautmann.
Auch Bertelsmann nutzt Kurzarbeit
Um mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zurechtzukommen, setzt Bertelsmann auf Kurzarbeit. Allerdings profitiert das Unternehmen von seiner geographisch und geschäftlich breiten Aufstellung: So stieg in den vergangenen Monaten der Bedarf an Informationen und Unterhaltung, an Dienstleistungen wie E-Commerce und Financial Services sowie an Online-Learning.
Bertelsmann hatte in der Corona-Krise frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um gegenzusteuern, ohne die Substanz des Unternehmens zu beschneiden oder Investitionen in die Zukunft zurückzufahren. Bereits im Januar hatte es weitreichende Schutzmaßnahmen in China gegeben; kurz darauf folgten ein konzernweites Dienstreiseverbot und Mitte März dann die weltweite Anordnung von Homeoffice.
Zuletzt fand das Bertelsmann Management Meeting im Mai 2019 mit gut 500 Top-Führungskräften als Präsenzveranstaltung im Theater von Gütersloh statt.