US-Videostreaming-Markt:
Peacock will mit neuen Funktionen nachbessern
NBCU arbeitet bereits an weiteren Features für seinen in der vergangenen Woche gelaunchten Streamingdienst – eine Reaktion auf frühe Nutzerkritik. Die Abo-Zahl dürfte dennoch rasch in die Höhe schießen.
Nur wenige Tage nach dem offiziellen Launch Mitte vergangener Woche hat der Videostreamingdienst Peacock von NBC Universal (NBCU) angekündigt, weitere Nutzungsfunktionen in die Plattform integrieren zu wollen. Damit reagiert der Service offensichtlich auf Kritikpunkte zahlreicher Konsumenten in den sozialen Medien.
So monierten Nutzer beispielsweise das Fehlen einer Download-Funktion, durch die Content auch offline angeschaut werden kann. Kritisiert wurde zudem, dass keine Nutzerprofile für die verschiedenen Mitglieder eines Haushaltes angelegt werden können. Beides sind Funktionen, die die meisten Peacock-Wettbewerber längst anbieten und die deshalb von vielen US-Konsumenten inzwischen als selbstverständlich angesehen werden.
An beiden Funktionen arbeite NBCU bereits, heißt es nun. Wann sie aber tatsächlich den Kunden zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht bekannt. Klar ist allerdings schon, dass das Download-Feature lediglich für die Abonnenten kommen wird, die sich für die werbefreie Premium-Variante von Peacock entscheiden.
Wie berichtet, bietet der Streamingdienst drei Abo-Varianten: eine werbefinanzierte, kostenlose Variante mit einer limitierten Film- und Serien-Bibliothek, eine teilweise werbefinanzierte mit einem deutlich erweiterten Content-Angebot für monatlich 4,99 Dollar sowie die komplett werbefreie Variante für 9,99 Dollar pro Monat.
Dass für die beiden Varianten mit Werbung keine Download-Funktion vorgesehen ist, hängt offensichtlich mit der Schwierigkeit zusammen, Werbung in heruntergeladene Inhalte zu platzieren. Andere Streamingdienste wie Hulu und CBS All Access, die ebenfalls Varianten mit Werbung anbieten, bieten hierfür auch kein Download-Feature an.
Maximal fünf Minuten Werbung pro Stunde
Trotz der Kritik in den sozialen Medien an den ersten Tagen nach dem Launch dürfte die Zahl der Peacock-Abonnenten in den USA rasch in die Höhe schießen. Dies liegt nicht zuletzt am Angebot der kostenlosen, werbefinanzierten Variante sowie an der teilweise werbefinanzierten Premium-Variante mit der günstigen Monatsgebühr von 4,99 Dollar. Hinzu kommt, dass Peacock die Werbezeit auf maximal fünf Minuten pro Stunde begrenzt. Zum Vergleich: Die klassischen TV-Programme in den USA können bis zu 20 Minuten Werbung pro Stunde ausstrahlen.
Laut der Analytics-Plattform Sensor Tower schoss die kostenlose Peacock-App denn auch am Launch-Tag im App Store von Apple auf Position eins für iPhones und auf Rang zwei für iPads. Offiziell will sich NBCU derzeit nicht zur Entwicklung der Abonnenten-Zahl äußern. Bis 2024 erhofft sich das Unternehmen zwischen 30 und 35 Millionen aktive Abonnenten.