BLM-Studie:
Pay-TV wird Umsatzstütze im Fernsehmarkt
Die Einnahmen aus Pay-TV sind von 2010 bis 2012 um 33 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro gestiegen - weiß die Studie "Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2012/2013".
Die Erlöse der privaten Fernsehsender in Deutschland sind im vergangenen Jahr auf 6,5 Milliarden Euro gewachsen - sieben Prozent mehr als 2010 (ohne Teleshopping). Vor allem die Bezahl-Erlöse kurbeln mittlerweile den Umsatz an: Die Einnahmen aus Pay-TV sind von 2010 bis 2012 um 33 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro gestiegen. Dies ergibt die Studie "Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2012/2013". Für das laufende Jahr erwarten die Anbieter ein erneutes Umsatzplus von mehr als 250 Millionen Euro bei nur gering gestiegenen Kosten.
Die Studie wurde von der Goldmedia GmbH und dem Medienjournalisten Guido Schneider im Auftrag von zehn Landesmedienanstalten erarbeitet. Sie berücksichtigt nicht nur die klassischen Pay-TV-Kanäle, sondern auch kostenpflichtige Zusatzangebote von frei empfangbaren Sendern. "Insbesondere durch die starke Nachfrage nach HD-Sendern standen die Pay-TV-Sender 2012 (...) mit einer Kostendeckung von 99 Prozent kurz vor dem Sprung in die Gewinnzone", teilt die federführende Münchner Medienanstalt BLM mit. "Für 2013 ist erstmals eine Kostendeckung für Bezahlfernsehen in Deutschland zu erwarten." Vor allem Sky spielt hier eine Rolle: Die Münchner AG wird Ende dieses Jahres das erste Mal nach mehr als 20 Jahren die Gewinnzone erreichen.Die Aussagen über Pay-TV decken sich mit den Ergebnissen, die die Gattung im Sommer selbst vorgelegt hat.
Die Gesamterträge im dualen Rundfunksystem betragen für das Jahr 2012 - ohne Teleshopping und Auslandsrundfunk Deutsche Welle - rund 15,7 Milliarden Euro. Der Studie zufolge sind die Erträge im privaten Hörfunk um drei Prozent gestiegen, bei den öffentlich-rechtlichen Sendern stagnieren sie der Studie zufolge. Die Angebotsvielfalt im Rundfunk ist weiter gewachsen. Im Jahr 2010 wurden 530 Rundfunkprogramme gezählt, bis Ende 2012 kamen 25 neue Angebote hinzu.
Eine weitere Prognose zum Fernsehmarkt liefert parallel dazu Mediareports Prognos aus Freiburg: Demnach wird das mobile Fernsehen über Tablets oder Smartphones den TV-Anbietern auf absehbare Zeit keinen Erlöszuwachs einbringen. Die Branche sehe sich mit der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit und einer ungünstigen demografischen Entwicklung konfrontiert, heißt es. In Deutschland nimmt die Zielgruppe der für die Werbewirtschaft relevanten 14- bis 49-Jährigen von Ende 2012 bis 2017 um fast acht Prozent ab. Beruhigend für die Branche sei einzig, "dass die Schwierigkeiten auch diejenigen treffen, die den Fernsehmarkt radikal umzukrempeln drohen: Google zum Beispiel musste seine TV-Pläne inzwischen mehrfach modifizieren".