
Gruner+Jahr:
Offiziell: Ex-"FTD"-Chef Klusmann wird Digitalboss des "Stern"
Der ehemalige "FTD"-Chefredakteur Steffen Klusmann wird Vize und Digitalchef des Gruner + Jahr-Magazins "Stern" - eine Zäsur für den 46-Jährigen...
Nun ist es offiziell: Steffen Klusmann, bis zum Jahresende Chefredakteur der inzwischen eingestellten G+J-Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland", wechselt als Vize-Chef zum Gruner-Flaggschiff "Stern". Er wird hier künftig für die digitalen Angebote des Magazins verantwortlich zeichnen, teilt Gruner + Jahr mit. Hans-Peter Junker, Leiter der "Stern"-Nachrichtenredaktion und Chefredakteur der Zeitschrift "View", steigt zum stellvertretenden Chefredakteur des Magazins auf. Er übernimmt neben Chefredakteur Dominik Wichmanndie Aufgabe des Blattmachers. Beide beginnen ihre neue Position im März. Der bisherige stern.de-Chef Frank Thomsen wechselt in die Ressortleitung; das steht seit einigen Tagen fest.
Sobald die geplante Integration von stern.de und "Stern" abgeschlossen sei, wechsele Frank Thomsen in die Ressortleitung - See more at: http://www.wuv.de/leute/personalien/sechs_blattmacher_neue_online_expertin_wie_dominik_wichmann_den_stern_aufstellt#sthash.2gagui3n.dpuf
Für Klusmann bedeutet die neue journalistische Aufgabe als Online-Chef quasi eine Degradierung: Zwar ist der Web-Auftritt des "Stern" für das Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr besonders wichtig, um sich gegen den übermächtigen Konkurrenten Spiegel Online zu wappnen. Doch Klusmann galt bislang als ein ausgewiesener Blattmacher, der in den vergangenen Jahren bei der jetzt abgewickelten G+J-Wirtschaftsredaktion vor allem den Print-Produkten seine ganze Kraft und Leidenschaft widmete. Hier lebte er auf. So bemühte er sich zuletzt vor allem das Wirtschaftsmagazin "Capital" mit guten Aufmachern aus der Krise zu führen und gegen den Hamburger Wettbewerber "manager magazin" zu positionieren.
Auch bei der "FTD" galt er als ein Chefredakteur, der stärker das Print-Produkt im Fokus hatte als den Web-Auftritt. Offenbar traut ihm aber der neue "Stern"-Chef Wichmann nicht zu, beim Print-Produkt Hand an zu legen. Jetzt kann Klusmann aber seine Blattmacher-Qualitäten beim Online-Auftritt des austoben, den Wichmann ganz nah an das Printprodukt herangerückt hat. Dies dürfte für den 46-Jährigen keine leichte Aufgabe werden. Denn Spiegel Online hat in den vergangenen Jahren als digitales Nachrichtenprodukt eine herausragende Stellung in Deutschland errungen. Klusmann dürfte es schwer haben, an dieser Position zu kratzen.