TechTäglich:
Nintendo erfindet die Pokémon völlig neu
Heute in TechTäglich: Nach jahrelanger Stagnation bei seinen Pokémon-Spielen wagt Nintendo endlich Neues. Das macht in der neuen Ausgabe "Arceus" spielerisch Spaß, hat grafisch aber viel Luft nach oben.
Foto: Nintendo
Nintendo erfindet die Pokémon völlig neu
Mit übertriebener Innovationsfreude ist Nintendo bei seinen Pokémon-Spielen in den letzten Jahren nicht aufgefallen. Switch-Neuauflagen wie "Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle" haben bei der Jagd auf die kleinen Monster kaum mehr Neues geboten. Die Kinder als Haupt-Zielgruppe haben trotzdem gekauft – oder ihre Eltern kaufen lassen. Dass es nicht ewig so weitergehen konnte, hat auch Nintendo verstanden. Und so präsentieren die Japaner mit "Pokémon-Legenden: Arceus" jetzt eine völlig neue Pokémon-Welt, mit einer erwachseneren Grafik und einem deutlich aufgefrischten Spielprinzip. Der durchaus riskante Schritt lohnt sich. Nintendo zeigt hier, wie die Zukunft der Erfolgsreihe ein Vierteljahrhundert nach ihrem Start aussehen könnte.
Grafik wie bei Zelda – nur nicht so gut
Statt des bekannten Monstersammelns erinnert "Arceus" eher an ein klassisches Rollenspiel mit zahlreichen Haupt- und Nebenaufgaben. Kämpfe, um seiner Sammlung unter dem Motto "Schnapp sie Dir alle" ein neues Pokémon einzuverleiben, sind meist gar nicht mehr nötig. Das Werfen eines Pokéballs genügt in aller Regel. Die Grafik erinnert weniger an die Vorgänger als vielmehr an Nintendos episches Abenteuer "The Legend of Zelda: Breath of the Wild". Das Problem dabei: "Zelda" sah schon 2017 auf der Switch besser aus als das neue Pokémon 2022. Technisch hat sich Entwickler Game Freak aus Tokio, der die Reihe seit 1996 betreut, nicht mit Ruhm bekleckert.
Spaß macht Arceus trotzdem
Arg simple Landschaften, detailarme Spielfiguren, unglaubwürdige Animationen des Wassers und teils ruckliges Spieltempo sind 2022 nicht mehr akzeptabel. Klar, die Switch ist technisch keine PlayStation 5. Aber dass es besser geht, hat nicht nur "Zelda" längst bewiesen. Trotzdem machen die neuen Pokémons mit ihrem Charme und ihren zahllosen Spielmöglichkeiten Riesenspaß. Und sie wecken Vorfreude aufs nächste Spiel, wenn Game Freak die Technik hoffentlich besser im Griff hat. (Für Switch, ab 12 Jahren, 55 Euro)
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 3. Februar 2022:
