Bruttowerbedruck:
Nielsen setzt vor Onlinewerbung erstes Minus: TV, Radio, Out-of-Home retten Jahresstart
Neu ist, dass Onlinewerbung zum Jahresstart verliert. Aber Nielsen Media Research belegt auch bei Print und im Kino ein Minus an Bruttoerlösen...
Nielsen Media Research belegt erneut einen flauen Start ins neue Werbejahr – besonders bei den Printmedien und erstmals auch einen Rückgang bei Online-Werbung. Insgesamt kommt so ein kleines Minus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bei den Bruttowerbeerlösen zusammen. Die Nielsen-Werbestatistik belegt in den klassischen Medien bisher einen Werbedruck in Höhe von 1,75 Milliarden Euro. "Die rückläufigen Bruttowerbeumsätze in einigen Medienklassen konnten dabei von Zuwächsen in den Medien Fernsehen, Radio und Out-of-Home fast kompensiert werden", heißt es dazu von den Hamburger Forschern. Man sei gespannt, ob der Februar wie auch im letzten Jahr positive Entwicklungen bringen werde, so Nielsen weiter.
Neu ist, dass Onlinewerbung verliert. Der Boommarkt der Vormonate beziehungsweise Vorjahre bricht laut Nielsen zum Jahresstart ein. 2,9 Prozent weniger Bruttowerbung bei Web-Angeboten als Anfang 2012 stehen in den Büchern.Die Printmedien starten durch die Bank mit einem - teils kräftigen – Rückgang der Bruttoerlöse ins neue Werbejahr. Den Tageszeitungen attestiert Nielsen ein erneutes Minus in Höhe von 5,7 Prozent. Die Fachzeitschriften müssen einen Einbruch in Höhe von 7,7 Prozent gegenüber dem Jahresauftakt 2012 hinnehmen – ein weiterer Rückgang. Bitter: Die Publikumszeitschriften brechen im Vergleich zum Vorjahresjanuar sogar um satte 10,0 Prozent ein. TV – des Werbers Liebling – wird seinem Ruf einmal mehr gerecht: Nielsen belegt hier einen Zuwachs um 4,7 Prozent auf gut 690 Millionen Euro brutto. Damit bleibt die Gattung Fernsehen ganz klar Umsatzbringer Nummer eins. Radio startet sehr gut ein: Nielsen macht für den Hörfunk bis Ende Januar ein sattes Plus von 18,7 Prozent aus. Damit ist die Gattung Sieger nach Prozentpunkten.
Den sehr starken Lauf, den das Medium Kino im Jahr 2012 genommen hat, beendet der Januar. Seit 2010 können die Werbekunden im Medium Kino auf Performance-basierte Abrechnung setzen und kaufen Kontakte ein. Die Werbekunden bezahlen die Besucher, die in den gebuchten Filmen oder Kinostandorten über die Kinokasse erfasst worden sind. Im Januar scheint es um den Andrang schlechter zu stehen – das Ganze schlägt sich in einem Bruttominus in Höhe von 2,5 Prozent nieder.
Ein Blick auf die größten Werbekunden zeigt, dass die starke Zurückhaltung der Discounter bei Werbung in klassischen Medien – allen voran Aldi Nord – ihre Spuren im Bruttowerbemarkt hinterlässt. Das können auch starke Mehrausgaben von Online-Plattformen wie Ebay nicht mehr kompensieren.