
Schönheitswahn:
Nicole Kidman: Retusche-Desaster für Jimmy Choo
Schauspielerin Kidman tut für ihr Aussehen alles - der Preis dafür ist Mimik-, na ja, eher Gesichtsverlust. Um noch in Werbespots ewige Jugend verkörpern zu können, wurde in der aktuellen Werbung für Jimmy Choo intensiv nachbearbeitet.
Schauspielerin Nicole Kidman ist bekannt dafür, für ihr Aussehen alles zu tun - der Preis dafür ist Mimik-, na ja, eher schon totaler Gesichtsverlust im doppelten Wortsinn. Damit die runderneuerte 46-Jährige in Werbespots noch ewige Jugend verkörpern kann, wurde in der aktuellen Werbung für Jimmy Choo intensiv nachbearbeitet. Kidman ist zum vierten Mal das Aushängeschild der Nobelmarke. So räkelte sich die magere Rothaarige Anfang des Jahres lasziv und leicht bekleidet mit Damenthandtasche für das Designerlabel.
Nun stellte Jimmy Choo schon die Herbstkampagne vor: Da stöckelt eine auffallend glatte und weichgezeichnete Kidman sinnfrei durch die Wüste, blickt verführerisch in die Kamera und präsentiert Handtaschen und Schuhe. Was das junge männliche Model Sean O'Pry in dem Clip verloren hat, ist nicht ersichtlich. Das beste an dem Werbespot ist, dass er wenigstens nur 19 Sekunden dauert.
Fast noch schlimmer sind die Fotografien, in denen Kidmans Lippen aufgeplustert wurden, ihr spitzes Näschen so weit gestupst, dass man nur noch Nasenlöcher sieht. Die Fotos schoss Willy Vandepere. Sandra Choi, Creative Director von Jimmy Choo, bezeichnete die Schauspielerin gegenüber dem "Fashion Telegraph" als "wahres Chamäleon" - wie das auszulegen ist, sei dahingestellt.
Dass Werbung ewige Jugend verkauft, ist das Eine. Dass Kidman, Mutter von vier Kindern, das Nymphchen spielt, mag dann aber doch ein wenig über das Ziel hinausschießen. Weil es halt nicht mehr nur unglaubwürdig, sondern inzwischen auch nicht mehr schön ist, was die Zuschauer hier zu sehen kriegen. Peinlich kennen wir die Kidman ja schon - aber gegen das aktuelle Machwerk wirkt der damalige Auftritt für Swisse Wellness ja geradezu natürlich.
Photoshop-Skandale sind in der Werbung häufig: So hatte 2011 die Werbeaufsicht Advertising Standard Authority (ASA) in Großbritannien zwei Motive mit Schauspielerin Julia Roberts und Model Christy Turlington gestoppt, weil sie zu stark manipuliert worden seien.
L'Oréal hat 2013 angekündigt, sich künftig bei der Retusche zurückzuhalten. Die Marke Dove setzt Retusche-Umkehrungen gern ein, um auf verlogene Werbung und wahre Schönheit hinzuweisen. Aufgedeckte Photoshop-Lügen sind im Netz beliebt und werden gern geklickt - das 2011 vorgestellte Entlarvungs-Werkzeug ist aber trotzdem kein Verkaufsschlager.