
Kosmetik-Branche:
L'Oréal hält sich beim Retuschieren zurück
In einem Interview mit dem "Handelsblatt" räumt L'Oréal-Chef Jean-Paul Agon ein, dass sich die Franzosen inzwischen das Verschönern von Werbefotos etwas verkneifen.
Mit dem Verschönern von Werbefotos kennt sich der Kosmetik-Konzern L'Oréal aus. Doch der Chef des französischen Unternehmens, Jean-Paul Agon, ist vorsichtig geworden. "Es war in der Branche bisher üblich, nach einem Foto-Shooting das Beste aus den Bildern rauszuholen. Doch inzwischen bearbeiten wir die Bilder meist nicht mehr", sagte der Manager dem "Handelsblatt". Er legt nach: "Letztendlich entscheidet nicht die Werbung, sondern die Produktleistung."
L'Oréal hat zahlreiche Promis für die diversen Marken unter Vertrag: Dazu gehören Serien-Star Patrick Dempsey und Schönheiten wie Eva Longoria oder Laetitia Casta. 2011 musste das Unternehmen allerdings eine Schlappe in Großbritannien hinnehmen: Die dortige Werbeaufsicht Advertising Standard Authority (ASA) hatte zwei Motive mit Schauspielerin Julia Roberts und Model Christy Turlington gestoppt. Die Begründung: Die Fotos seien zu stark manipuliert.
Offensichtlich glaubt Agon auch nicht mehr so sehr an die Strahlkraft von internationalen Promis. In China arbeite L'Oréal mit den fünf berühmtesten Schauspielerinnen aus dem Land zusammen und nur manchmal mit Welt-Stars.