
Ranking FMCG:
Nestlé größter Konsumgüterhersteller – vor P&G
Die Umsätze der Top 50 der FMCG-Riesen wachsen massiv – um durchschnittlich 5,7 Prozent. Aber nicht organisch, sondern vor allem durch Zukäufe und höherer Preise.

Foto: Nestlé
Die Umsätze der Konsumgüterriesen haben 2017 nach längerer Durststrecke wieder deutlich zugelegt. Nachdem die 50 weltweit größten Hersteller in den vergangenen Jahren mit Blick auf das durchschnittliche Wachstum noch nahezu stagnierten (plus 0,5 Prozent in 2016), steigerten sie ihre Umsätze im vergangenen Jahr signifikant um 5,7 Prozent. Das ist der beste Wachstumswert seit 2011.
Das hat die internationale Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants ermittelt. Sie nimmt seit 2002 relevante Finanzkennzahlen der Konsumgüterbranche unter die Lupe und erstellt auf dieser Basis ein Ranking der international erfolgreichsten FMCG-Giganten.
Die zentrale Triebfeder für die deutlich verbesserte Entwicklung ist aber nicht das organische Wachstum. In erster Linie verdankt die Branche den Aufschwung den deutlich gestiegenen Übernahmen. So stieg die Zahl der Transaktionen im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent. Besonders aktiv waren Unternehmen aus dem Segment Bier und Spirituosen sowie aus der Tabakindustrie. Das organische Wachstum bleibt mit durchschnittlich 2,6 Prozent gering. Das Volumenwachstum beträgt gerade einmal 0,6 Prozent.
"Viele große Konsumgüterproduzenten reagieren mit Transaktionen auf den Druck aktivistischer Investoren, die von den Herstellern höhere Margen fordern", erklärt Christoph Treiber, Partner bei OC&C und Autor der Studie.
Nestlé auf Platz 1
Das weltweit größte FMCG-Unternehmen ist nach wie vor Nestlé. Der in der Schweiz ansässige Konzern stagniert zwar in puncto Wachstum, belegt mit einem Umsatzvolumen von 91,2 Milliarden US-Dollar und einem komfortablen Vorsprung vor den Verfolgern jedoch weiterhin die Spitzenposition des Rankings. Auch auf den Folgeplätzen fallen die Wachstumsraten eher bescheiden aus.
Procter & Gamble auf dem zweiten Platz verzeichnet mit einem Umsatz von 64,6 Milliarden Dollar ebenfalls ein Nullwachstum. PepsiCo (63,5 Milliarden Dollar; Platz 3) wächst um gerade einmal 1 Prozent und auch Unilever (60,5 Milliarden Dollar, Platz 4) gelingt mit einer währungsbereinigten Umsatzsteigerung von 2 Prozent nur moderates Wachstum.
Die Brauerei AB Inbev dagegen legt um 24 Prozent zu und erzielt einen Umsatz von 56,4 Milliarden Dollar. Damit gelingt dem Brauimperium mit Sitz in Belgien erstmals der Sprung unter die Top 5. Diese positive Entwicklung ist in erster Linie auf die Akquisition von SAB Miller zurückzuführen. Darüber hinaus erzielt AB Inbev allerdings auch ein sehr ordentliches organisches Umsatzwachstum von durchschnittlich 5 Prozent seit 2012.