ma 2013 Pressemedien I:
Negativtrend: Zeitschriften verlieren weitere Leser
Laut agma nimmt die Reichweite der Publikumszeitschriften weiter ab. Manchen Titeln fehlen Hunderttausende an Lesern....
Auch wenn die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) rund um die aktuellen Reichweiten der ma 2013 Pressemedien I resümiert, die Zeitschriftennutzung in Deutschland bleibe insgesamt stabil: Der Reichweitenschwund hält an und nimmt bei einigen Magazinen dramatische Formen an. Dabei sind die absoluten Verluste bei Titel wie dem TV-Supplement "rtv" (minus 860.000 Leser, leidet unter dem Schwund des Vehikels Tageszeitung) gegenüber der ma 2012 Pressemedien II so hoch, dass die Gewinner wie die Bauer-Titel "tv 14" oder "tv Hören + Sehen" (plus 270.000 bzw. plus 200.000 Leser) das Minus im Gesamtmarkt – oder auch Segment gar nicht mehr kompensieren können. Das muss denn auch die agma einräumen und teilt am Mittwochvormittag mit: "Die Nettoreichweite nimmt im Rahmen der Schwankungsbreite leicht von 92,7 (ma 2012 Pressemedien II) auf 92,2 Prozent ab." Das sind 380.000 Leser weniger als im Juli vergangenen Jahres.
Im langfristigen Vergleich sei nur ein geringer Rückgang der Reichweiten zu spüren, heißt es. Das Fazit der Forscher: "Damit haben die Publikumszeitschriften in den letzten acht Jahren 2,1 Prozentpunkte ihrer Reichweite eingebüßt (ma 2004 Pressemedien II: 94,3 Prozent)." Insgesamt sei aber ein verändertes Mediennutzungsverhalten der Menschen feststellbar: "Publikumszeitschriften haben in den vergangenen Jahren zwar kaum Reichweite eingebüßt, die Titel werden jedoch selektiver genutzt."
"Bei einem immer breiteren Medienangebot entscheidet die Relevanz eines Titels darüber, ob er im Relevant Set des Lesers einen festen Platz behält. Das gilt für alle Zeitschriftensegmente gleichermaßen", sagt Christian Goedecke, Vorstand Publikumszeitschriften der agma: "Die nach wie vor hohe Nutzung von Publikumszeitschriften belegt eindrucksvoll, dass Zeitschriften das Potenzial haben, sich im stürmischen Umfeld sprunghaft wachsender Medienangebote nachhaltig zu behaupten." Das zeigt sich an den Gewinnern nach Zahlen und Prozenten:
Für die ma 2013 Pressemedien I wurde die Nutzung von insgesamt 38.529 Personen erhoben. Die am stärksten genutzten Gattungen sind laut agma nach wie vor die Programmzeitschriften (von 62,6 Prozent der über 14-Jährigen), gefolgt von der Gattung der Aktuellen Zeitschriften/Magazine zum Zeitgeschehen (45,7 Prozent). Aber: Diese beiden größten Segmente verlieren leicht um 0,4 respektive 1,7 Prozentpunkte. Hier noch die Verlierer nach absoluten Zahlen und Prozenten:
ps/cw