FAS und agma: Streit um angeblich falsche MA-Reichweiten
Beschwerde aus Frankfurt: Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) soll bei der MA 2012 Pressemedien I methodisch falsch gearbeitet und damit für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung eine zu niedrige Reichweite ausgewiesen haben, so das Zeitungshaus. Dem widerspricht die agma vehement.
Beschwerde aus Frankfurt: Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) soll bei der MA 2012 Pressemedien I methodisch falsch gearbeitet und damit für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung eine zu niedrige Reichweite – immerhin fast minus 19 Prozent – ausgewiesen haben, so das Zeitungshaus. Die agma widerspricht: „Der Sachverhalt stellt sich aus unserer Sicht etwas anders dar“, sagt Gabriele Ritter, Ressortleiterin Pressemedien und Online bei der Arbeitsgemeinschaft.
Laut FAS ist der Fehler so passiert: Bei der neuen Studie wurde für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung eine fehlerhafte Titelkarte verwendet. Die fehlerhafte Titelkarte sei zwar schon im September 2011 durch eine korrigierte Version ersetzt worden, dies schlage sich aber erst ab der MA 2012 Pressemedien II in den Ergebnissen nieder. Aufgrund des Fehlers sei davon auszugehen, dass die ausgewiesene Reichweite unrealistisch niedrig ist und nicht die tatsächliche Entwicklung der Leserschaft der FAS widerspiegelt, heißt es seitens des Zeitungshauses. Mit Blick auf die Reichweitenentwicklung in den letzten zehn Jahren sei dieser Verlust „nicht plausibel“.
Die agma betont allerdings, dass die der MA 2012 Pressemedien I zugrunde liegende Titelkarte der FAS – anders als früher – neben dem Logo einen Zusatzhinweis „gemeint ist die Sonntagausgabe der Frankfurter Allgemeinen“ enthalten habe. „Hintergrund der modifizierten Titelkarte ist, dass die Gremien der agma übereinstimmend der Auffassung waren, dass ein Zusatzaufdruck wegen möglicher Verwechslungsgefahr FAS / FAZ gerechtfertigt war“, erklärt Ritter, „einen Hinweis zur Titelkarte haben wir in allen Veröffentlichungsteilen der MA 2012 Pressemedien I aufgenommen. Dieser Hinweis lautet: „Die Reichweite für die FAS wurde mit einer gegenüber früheren Ausweisungen veränderten Titelkarte erhoben. Die Veränderung besteht in dem Zusatz ‚gemeint ist die Sonntagausgabe der Frankfurter Allgemeinen’“.
Welchen Einfluss der Aufdruck und der seitens FAS beanstandete Wortlaut auf die Befragten und damit auf die Reichweite des Titels (LpN, WLK) hatte, lasse sich nicht eindeutig feststellen, stellt Ritter klar: „Unbekannt ist, inwieweit sich ein Rückgang auch durch einen anders lautenden Titelkartenhinweis zur Verwechslungsfähigkeit ergeben hätte“, so die agma-Frau.