
AppsFlyer-Report:
Mobile-Games: Milliarden fließen in die Werbung
Die Popularität von Gaming-Apps ist ungebrochen, nicht zuletzt dank Pandemie. Allerdings fließen auch Milliardensummen in Werbung. Insgesamt verschiebt sich der Markt in Richtung Android. Apple hat das Nachsehen.

Foto: AppsFlyer
Mobiles Gaming auf dem Smartphone ist so populär wie nie zuvor. Und während immer mehr Geld in die Entwicklung möglichst guter Gaming-Apps fließt, zeigt sich in Deutschland ein Wachstum, das in Sachen Geschwindigkeit europaweit führend ist. Laut dem aktuellen Gaming-App-Report von AppsFlyer nahm die Anzahl der Installationen von Gaming-Apps auf Android-Geräten im vergangenen Jahr um 22 Prozent zu. Deutschland liegt mit 24 Prozent Zuwachs über dem globalen Durchschnitt und in Westeuropa ganz vorn. Und auch auf deutschen iOS-Smartphones tummeln sich aktuell zehn Prozent mehr Spiele-Apps als ein Jahr zuvor.
Besonders populär sind dabei die so genannten Hyper-Casual-Games, die keine große Einarbeitung erfordern, schnell gespielt und werbefinanziert sind und durchaus süchtig machen können. Diese legten bei den Android-Installationen um über 90 Prozent und bei iOS um 48 Prozent zu.
iOS mit Problemen
Doch wo es Gewinner gibt, da gibt es auch Verlierer: Mit seinem zehnprozentigen Wachstum bei iOS-Installationen steht Deutschland nämlich weitestgehend alleine da.
Global gesehen sank die Anzahl der Gaming-App-Installationen auf iOS-Endgeräten seit Einführung von Apples App Tracking Transparency (ATT) Framework auf iOS 14.5 nämlich um sechs Prozent. Folglich sanken auch die Einnahmen aus In-App-Käufen seit diesem Zeitpunkt um 35 Prozent, was deutlich macht, vor welch schwerer Aufgabe die Spieleanbieter auf der Apple-Plattform derzeit stehen.
Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer: "Die Beschleunigung der Akzeptanz von Mobile gepaart mit den laufenden Investitionen in originäre Spiele-Inhalte hat Mobile Gaming zu einem lukrativen Geschäft gemacht. Das Marketing spielt bei Mobile Gaming eine wichtige Rolle – seit der Einführung des ATT-Frameworks durch Apple im Jahr 2021 ist es aber schwieriger geworden, und die Auswirkungen auf die Gesamt-Downloads und den Umsatz sind erheblich. Mit Blick auf 2022 müssen Vermarkter neue Wege finden, um hochwertige Nutzer:innen unter den neuen Bedingungen des Datenschutzes effektiv zu erreichen – und sich auf Engagement und Messung konzentrieren."
Insgesamt gaben Gaming-Apps im Jahr 2021 etwa 14,5 Milliarden Dollar für die Nutzerakquise aus, wovon etwa die Hälfte auf die USA entfielen. Wegen der geänderten Datenschutzbestimmungen sanken die Ausgaben bei iOS um 13 Prozent, während sie bei Android um 35 Prozent stiegen. Unterm Strich ergibt das eine Zunahme der Ausgaben im Bereich Nutzerakquise um 18 Prozent.