Zeiler sieht für TV aber beste Chancen, im Wettbewerb gut bestehen zu können. Er bilckt dabei in die USA, wo viele digitale Entwicklungen weiter vorangeschritten sind als hierzulande. Dort gucken die Menschen nicht mehr nur sieben Sender regelmäßig, wie noch vor zehn Jahren, sondern zwölf Sender. Der Turner-Manager gibt den Verlagen auch noch Tipps - man müsse endlich von der Gratiskultur abrücken. Dass eine Zahlungsbereitschaft für Inhalte vorliege, beweise schon der Erfolg von Pay-TV in weiten Teilen der Welt. In Sachen "Weichen stellen" spricht sich Zeiler - ebenso wie zuvor Seehofer - auch für ein starkes Leistungsschutzrecht aus:"Piraterie im Netz sei Diebstahl".

Gerhard Zeiler rät Medien im Wandel, diverse Grundsätze zu verfolgen. Dazu gehört, dass die Medien lokal agieren sollten. Pay-TV sollte stärker ins Visier genommen werden. Die Medien sollten auch keine Angst vor Facebook oder YouTube haben - sie sollten vielmehr das Social Web nutzen. Sie seien "Partner mit einem enormen Marketingpotenzials". "Mundpropaganda per Tastendruck in Echtzeit", so Zeiler über die Möglichkeiten, die Unternehmen bei Twitter und Konsorten finden. Dass ARD und ZDF einen Jugendkanal planen, lässt Zeiler kalt - das solle der Markt entscheiden. An die Macher hinter den TV-Programmen appelliert Zeiler, wieder in Kreativität zu investieren, um im zuehmenden Wettbewerb unverwechselbar zu bleiben. "So schön Bilanzen auch sind, man kann sie nicht zu TV-Programmen machen", resümiert der erfahrene österreichische Fernsehmanager.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.