Top-Personalie:
Marketing-Vorstand Asim Naseer verlässt Beiersdorf
Beiersdorf baut seine Führungsetage weiter kräftig um. Nach Forschungschefin May Shana’a und Finanzchefin Dessi Temperley verlässt nun auch Marketing-Chef Asim Naseer überraschend das Unternehmen.
Nur etwas mehr als zwei Jahre war Asim Naseer bei Beiersdorf als Marketingchef für Nivea aktiv, nun steht die Zusammenarbeit bereits wieder vor ihrem Ende. Wie der Aufsichtsrat der Beiersdorf AG heute bekannt gegeben hat, wird der 51-jährige Naseer das Unternehmen mit Ablauf seines Vertrags verlassen. Naseer war Anfang 2019 von P&G zu Beiersdorf gewechselt und stieg als Nachfolger von Ralph Gusko als Markenvorstand bei den Hamburgern ein. In die Amtszeit des gebürtigen Pakistaners Naseer fiel im November 2019 auch der Pitch um den weltweiten Nivea-Etat, bei dem sich schließlich Publicis durchsetzen konnte.
Naseers Aufgaben werden bis auf Weiteres vom Vorstandsvorsitzenden Stefan De Loecker übernommen. "Wir danken Asim Naseer für sein Engagement bei der Gestaltung der Marke NIVEA", sagte Prof. Dr. Reinhard Pöllath, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Beiersdorf. "Unter Asims Führung wurde die Marke weiter gestärkt und ein neues maßgeschneidertes Agenturmodell eingeführt", unterstrich De Loecker. "Wir wünschen Asim alles Gute für seine berufliche und persönliche Zukunft."
Dritter Abschied in kurzer Zeit
Der Abschied non Naseer ist der dritte einer Top-Führungskraft bei Beiersdorf in kurzer Folge. Zunächst kündigte Finanzchefin Dessi Temperley im letzten Sommer an, das Unternehmen verlassen zu wollen. Ihre Nachfolgerin Astrid Hermann kam zum Jahreswechsel von Colgate-Palmolive zu Beiersdorf. Anschließend verließ zum 1. März auch die F&E-Verantwortliche May Shana’a den Konsumgüterkonzern, was Beiersdorf in seiner Pressemeldung vom 22. Januar als "Generationswechsel in der Führung von Forschung & Entwicklung" bezeichnete. Nachfolgerin Gitta Neufang ist 47 Jahre alt, May Shana’a ist 60.
Und nun also geht mit Naseer eine weiter Führungskraft von Bord, das anstehende Redesign bei Nivea kommt für ihn zu spät. Über die Häufung der Abgänge diverser Führungskräfte lässt sich trefflich spekulieren. Sie dürften aber vor allem mit der schwachen Verfassung des Gesamtkonzerns zu tun haben, die im Corona-Jahr 2020 zu Umsatzrückgängen und letztlich sogar zum Ausscheiden aus dem DAX geführt hat.