
Langenscheidt kürt "Swag" zum Jugendwort 2011
Zu den Jugendwörtern des Jahres zählt auch "guttenbergen" - gekürt von einer Jury aus Jugendlichen und Journalisten auf Initiative des Langenscheidt Verlages.
"Swag" ist das Jugendwort des Jahres 2011. Die Jury aus Jugendlichen und Journalisten, initiiert vom Münchner Lagenscheidt Verlag, begründet die Wahl am Montag so: Hinter dem US-amerikanischen Wort verberge sich ein Ausdruck aus der Rapmusik für "beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung" oder eine "charismatisch-positive Aura". "To swagger" heißt wörtlich übersetzt so viel wie stolzieren, prahlen oder schwadronieren.
Auf Platz zwei der Jugendworte kommt "Fail" oder "Epic Fail" für grober Fehler oder Versagen. An dritter Stelle landet "guttenbergen" - für Abschreiben. Rang vier geht an die kreative Wortschöpfung "Körperklaus" für einen tollpatschigen Grobmotoriker. Vor der Jurywahl haben rund 40.000 Interessierte im Internet abgestimmt und die beliebtesten 15 Wörter ausgewählt.
Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann sieht im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "dpa" das neue Jugendwort "Swag" als Ausdruck für die Sehnsucht vieler Jugendlicher, sich von anderen abzuheben. "Das ist ein zehnmal gesteigertes cool mit einem Schuss Arroganz." Größere Chancen auf einen Einzug in die allgemeine Sprache räumt er allerdings dem drittplatzierten Wort ein, das an einen ehemaligen Verteidigungsminister und die Plagiatsaffäre erinnert: "guttenbergen".
Zur Erinnerung die Jugendwörter der vergangenen Jahre: 2010 machte "Niveaulimbo" das Rennen. Das Wort sollte das Absinken des geistigen Standes bezeichnen. 2009 lag "Hartzen" an der Spitze - das umstrittene Wort sollte eine Beschreibung für Arbeitslosigkeit oder rumhängen sein. Mit "Gammelfleischparty" wurde 2008 fies und ironisch ein Fest mit Leuten über 30 umschrieben.