
Mediensterben:
Klambt macht "Flair“ dicht
Die Mediengruppe Klambt stellt "Flair" ein. Trotz hoher Akzeptanz im Vertriebsmarkt sehe der Verlag keine Perspektive für wirtschaftlichen Erfolg, heißt es in einer Pressemittelung.
Die Mediengruppe Klambt stellt "Flair" ein. Trotz hoher Akzeptanz im Vertriebsmarkt sehe der Verlag keine Perspektive für wirtschaftlichen Erfolg, heißt es in einer Pressemittelung. Nach nicht einmal einem Jahr ist damit Schluss für den deutschen Ableger des italienischen Mode- und Wohnmagazins. Gestartet war es am 15. August 2012 mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren und erreichte laut IVW im ersten Quartal 2013 109.515 Exemplare. Der Werbemarkt scheint dies aber nicht honoriert zu haben. Dort gebe es "auch perspektivisch kein ausreichendes Potential", so Klambt.
Verleger Lars Joachim Rose will trotzdem die Innovationsbereitschaft seines Verlages unterstreichen und nennt den Rückkauf von Anteilen an den wöchentlichen People Zeitschriften "IN" und "OK!" sowie den Erwerb der monatlichen Zeitschrift "Liebes Land" als Beispiel. Wenn aber keine realistische Perspektive für einen wirtschaftlichen Erfolg zu erkennen seien, müsse ein Unternehmer konsequent handeln, so der Manager.
Für 27 Mitarbeiterinnen bedeutet dies, dass sie ihre Job los sind. Der Verlag versucht, über eine eingerichtete Jobbörse intern und extern Arbeitsplätze zu vermitteln. Gerade für Journalisten ist der Arbeitsmarkt momentan aber schwierig. Die Bundesagentur für Arbeit zählte im April 5.000 arbeitslose Journalisten, 11,9 Prozent mehr also vor einem Jahr. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Michael Konken sprach von einem "drastischen Anstieg der arbeitslosen Kolleginnen und Kollegen". Das sei ein Alarmzeichen für die Lage des Journalismus in Deutschland.