Coronavirus:
KI kann Covid-19-Infizierte am Husten erkennen
Ist das die Rettung für Kinos, Theater und Restaurants? Am MIT haben Forscher eine Software entwickelt, die am Hustengeräusch den Gesunden vom Coronafall unterscheiden kann. Trefferquote: 98,5 Prozent.
Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine KI-gestützte, mobile App vorgestellt, die anhand des Geräuschs, das beim Husten entsteht, COVID-19 diagnostiziert. Das Team um Juan Brian Subirana hat die smarte Analyse-Software mit zehntausenden Husten-Geräuschen von Gesunden und Infizierten trainiert. Parallel wurden die Probanden auf COVID-19 getestet.
"Unser Tool könnte die Ausbreitung der Pandemie verringern, wenn jeder es nutzt, bevor er in ein Klassenzimmer, eine Fabrik oder ein Restaurant geht", sagt Subirana. Das Team arbeitet mit der japanischen Takeda Pharmaceutical Company sowie Krankenhäusern auf der ganzen Welt zusammen, um eine kostenlose Pre-Screening-App zu entwickeln, die auf dem KI-Modell basiert.
An der Idee haben die MIT-Wissenschaftler schon länger gearbeitet, allerdings zur Alzheimer-Früherkennung sowie zur Diagnose von Lungenentzündungen und Asthma. Alzheimer ist nicht nur von einer Zerstörung der Gehirnzellen gekennzeichnet, sondern auch durch Veränderungen der Stimmbänder durch neuromuskulären Abbau.
Hier knüpften die Forscher an. Denn beim Ausbruch der Pandemie gab es Hinweise darauf, dass auch bei Corona-Infizierten neurologische Symptome wie vorübergehende neuromuskuläre Probleme auftreten. "Also dachten wir uns, warum probieren wir diese Alzheimer-Biomarker nicht auch für COVID-19 aus", so Subirana. Es gab Übereinstimmungen zwischen den Husten-Geräuschen bei Menschen mit Alzheimer und jenen, die mit dem Virus infiziert sind. Tests zeigten, dass das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Verfahren 98,5 Prozent der Infizierten erkennen.