
Aufregung wegen Bierwerbung:
Hofbräuhaus Traunstein zofft sich wieder mit dem Werberat
Diesmal sorgt ein Motiv für Aufregung, das schon seit 15 Jahren im Einsatz ist. Denn es suggeriere, dass Biertrinken "zu einem unbeschwerteren Leben" verhelfen könne.

Foto: Hofbräuhaus Traunstein
Das Hofbräuhaus Traunstein hat mal wieder Ärger mit dem Werberat. Diesmal geht es um ein Plakat, das eigentlich schon fast 15 Jahre alt ist: Es zeigt den Junior-Chef des Bierbrauers, Maximilian Sailer, mit seiner Frau Birgit.
Sailer drückt seiner Frau verliebt ein Bussi auf die Backe – sie hat aber mehr Augen für ein frisches Weißbier, das sie bereits in der Hand hält. Und von dem sie in Kürze vermutlich einen großen Schluck nehmen wird. Gekrönt wird das Motiv von dem Spruch "Hilft in Sekunden, wirkt für Stunden."
Macht Bier unbeschwert?
Was dem Werberat, dem Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft, dabei besonders aufstößt: Die Abbildung suggeriere, dass der Konsum des Bieres zu einem unbeschwerteren Leben verhelfen könne. Genau solche Aussagen sieht der Werberat aber bekanntlich äußerst ungern. Das Gremium hat nun eine Stellungsnahme der Brauerei angefordert - wie es dananch weitergeht, ist noch offen.
Brauereichef Sailer nimmt das gelassen. Er werde keinesfalls auf die Werbung verzichten, verkündete Sailer gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Denn die Einschätzung des Werberats sei doch wahr – Bier steigere das Lebensgefühl ja tatsächlich: "Da haben sie mal recht, die Preißn", so Sailer. Sein Geschäftsführer Josef Schumacher sieht das ähnlich: "Sie greifen uns schon wieder an, die scheinheiligen Moralisten."
Die entspannte Haltung der Brauerei gegenüber dem Werberat könnte auch damit zusammenhängen, dass derlei Aufregung für sie nicht neu ist. Ihre Werbung landete schon häufiger im Visier des Werberats. Zuletzt erhielten die Traunsteiner Ende 2017 eine Rüge wegen eines Bierdeckels, der das Dekolleté einer Bedienung mit zwei Mass Bier zeigte – dies sei "diskriminierend und sexistisch". Der Bierdeckel ist unverändert im Einsatz.