Die DFL hat mit einer weiteren Pressemitteilung auf den Streit reagiert und ist demnach der Meinung, sowohl mit Sky als auch mit Axel Springer verlässliche Verträge über die Einräumung von Rechten geschlossenzu haben. "Es sind nach unserer Auffassung weder Rechte doppelt vergeben worden, noch wird die DFL jemandem Rechte einräumen, die das Angebot eines anderen Lizenznehmers in seiner Wertigkeit berühren", so die Liga. Es werde keine non-lineare oder on demand abrufbare Berichterstattung in der Sky Sport News-App geben und auch keine lineare kurze Berichterstattung zur Bundesliga geben, die die Exklusivität der Bild-Plus-Angebote verletzte.

Die DFL habe in den vergangenen Tagen mit allen Beteiligten Gespräche geführt. Die Auseinandersetzung wird aber noch immer in der Öffentlichkeit weitergeführt wird, was nicht für eine Einigung spricht. Für die Liga ist die Angelegenheit höchst prekär. Schließlich sind die Beteiligten der größte Geldgeber der Fußball-Bundesliga und einer der bedeutendsten Medien-Konzerne des Landes, der mit "Bild" die auflagenstärkste Zeitung des Landes herausgibt. Der Pay-TV-Sender zahlt in den kommenden vier Spielzeiten für ein größeres Rechtepaket durchschnittlich 485,7 Millionen Euro pro Saison. Springer zahlt für ein erstmals ausgeschriebenes Recht pro Spielzeit geschätzte sechs Millionen, will die Zahlen aber nicht kommentieren.

Der Rekord-Vertrag mit Sky hat offensichtlich Tücken. Zumindest streiten die Beteiligten bereits seit Tagen hinter der Kulissen und haben noch keine Einigung erzielen können. Durch Döpfners Aussagen hat die Auseinandersetzung nun Schärfe erhalten. Unter Zeitdruck müssen jetzt die Details der Verträge geklärt und ein gesichtswahrender Kompromiss gefunden werden.

Nach Ansicht der Liga möchte Sky Rechte nutzen, die der Pay-TV-Sender in dieser Form nicht hat. Zumindest schrieb die Liga schon vor einigen Tagen in einer Pressemitteilung: "Das Angebot einer separat buchbaren App, die möglicherweise unmittelbar nach Abpfiff alle Tore des aktuellen Spieltags beinhaltet, wirft einige Fragen auf."

Sky-Chef Brian Sullivan hatte am Dienstag erklärt, dass das Angebot für Tablets und Smartphones nicht dazu diene, der Bundesliga-App von "Bild plus" Konkurrenz zu machen. "Wir sind sicher, dass das, was wir tun, völlig in Ordnung ist." Springer sieht das indes anders. (dpa/fm)


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.