Fußball:
"Bild" macht Stimmung für Bezahl-Bundesliga
Titelstory in der gedruckten Ausgabe und Video-Clip: Axel Springer wirbt massiv für die Fußball-Berichterstattung von "Bild". Unvermeidbar sind dabei Worte wie der "Anklick", die "gute Mouse-Behandlung" und die einmalige "Klicktechnik".
Wenn am kommenden Freitag der FC Bayern München mit seinem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach die neue Bundesliga-Saison eröffnet, ist das nicht das einzige Duell, das rund um den Lederball stattfindet. Sky tritt mit seiner neuen Sky Sport News HD App an, um den Markt der Bundesligaberichterstattung für sich zu gewinnen und auch Bild will in seinem Bezahl-Angebot mit Liveticker, Videos und Kommentar-Funktion Abonnenten für Bild Plus gewinnen. Eine Stunde nach Abpfiff will Bild Videos von allen Spielen mit den Tore und Spielhighlights online stellen.
Für Missmut sorgt da das Sky-Angebot, das die Exklusivität des Bild-Angebots gefährden könnte. Die App überträgt linear den Stream von Sky Sport News HD und will so früher als Bild über die Spiele berichten. Mit monatlich 4,49 Euro ist die Sky-App auch noch deutlich günstiger als die Bundesliga-Berichterstattung bei Bild Plus. Hier setzt sich der Preis von fast acht Euro im Monat aus dem Grundzugang zu Bild Plus und zusätzlichen 2,99 Euro für das Bundesliga-Paket zusammen. Zum Start lockt Bild allerdings mit einem Sonder-Preis von 99 Cent für den ersten Monat.
Der Rechte-Geber, die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat sich in dieser Sache schon zwei Mal öffentlich geäußert und kündigte zuletzt an, "im Dialog mit den Beteiligten" eine Klärung herbeiführen zu wollen. Es geht dabei um die Exklusivität der Rechte, die Axel Springer erworben hat: "Alle Pakete enthalten bestimmte Berechtigungen, aber auch Grenzen, die die jeweiligen Exklusivitäten sicherstellen sollen", so die DFL. "Das Angebot einer separat buchbaren App, die möglicherweise unmittelbar nach Abpfiff alle Tore des aktuellen Spieltags beinhaltet, wirft in dieser Hinsicht einige Fragen auf."
Für Bild ist die Bundesliga ein wesentliches Angebot, um das neue Bezahlmodell "Bild Plus" attraktiv zu machen. Die Printausgabe vom 5. August titelt entsprechend mit der "Bundesliga-Revolution im Internet". Online bewirbt das Blatt seine Fußball-Berichterstattung mit einem Video-Clip im Stil eines Spiel-Kommentars. Da geht es um den Anklick, die gute Mouse-Behandlung und die einmalige Klicktechnik. Die Kommentare erinnern allerdings eher an die automatisierten Texte, die der Sprecher eines Fußball-Video-Spiels von sich gibt. Doch das Ziel ist klar: es geht um Fußball, um personalisierte Inhalte und um Interaktion.
Für insgesamt insgesamt vier Bundesliga-Spielzeiten soll der Verlag etwa 20 Millionen Euro bezahlt haben. Als Sponsoren untertützen Volkswagen, Kik, Vodafone und Microsofts Xbox das Angebot.