
Gastronomie:
Hans im Glück serviert Insektenburger
Für Veganer ist der neue Burger, der bei Hans im Glück auf den Tisch kommt, nichts, aber für alle, die an Nachhaltigkeit interessiert sind. "Übermorgen" besteht zu etwa einem Drittel aus Buffalowürmern.

Foto: Facebook/Hans im Glück
Der Name des neuen Burgers des Systemgastronomen Hans im Glück ist richtungweisend: "Übermorgen" soll für mehr Vielfalt auf der Speisekarte sorgen und steht gleichzeitig für einen "verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen", sagte Chief Marketing Officer Peter Prislin dem Gastronomie-Fachblatt AHGZ. In den kommenden Wochen wird das Produkt testweise in 49 der 66 Filialen angeboten.
Den Rohstoff liefert das Food-Startup Bugfoundation. Dessen Burger stehen auch bei Rewe im Regal (für ca. 6 Euro mit 45 Prozent Insekten). Bei Hans im Glück kostet "Übermorgen" mit einem Büffelwurm-Anteil von 27 Prozent 9,40 Euro. Außerdem kommen noch Soja und Eier in den Patty. Er wird nicht gegrillt, sondern frittiert und kommt außerdem mit den anderen Burgern nicht in Kontakt. Einer der ersten Testesser war Bild-Reporter Michael Quandt, der sein Geschmackserlebnis im Video festgehalten hat. Er findet den Insektenburger besser als gedacht, schmackhaft und an Falafel erinnernd.
"Das Angebot richtet sich an alle, die Lust auf neue Geschmackserlebnisse haben, Wert auf Nachhaltigkeit legen, oder sich abwechslungsreich ernähren möchten. Der Insektenburger heißt nicht umsonst Übermorgen – denn er will einen leckeren Ausblick auf mögliche Nahrungsquellen der Zukunft geben", fasst Prislin seine Motivation zusammen. Eines Tages stehe er vielleicht " gleichberechtigt neben anderen Burgervarianten wie Rindfleisch, Hähnchenbrust oder vegetarischen und veganen Bratlingen auf der Speisekarte".
Hans im Glück verbreitet dazu dieses Facebook-Video:
Damit hat der Franchiser einen der wichtigsten Tipps von Ophelia Deroy von der LMU München beachtet. Die Neuwrowissenschaftlerin wies auf dem DLD 2019 darauf hin, dass nichts das Belohnungssystem so gut stimuliere wie Foodporn. Deroy untersucht, welche Arten von Essenfoto am besten funktionieren. Etwa solche, mit Speisen, die in der Mitte des Tellers angerichtet sind. Sie werden als hochwertiger empfunden.
Einen möglichen Fan hat Hans im Glück schon: Das Topmodel Toni Garrn (26) isst schon jetzt Insekten. "Das ist eine Super-Protein-Source", sagte sie anlässlich der Grünen Woche der dpa. "Da ich kein Fleisch esse, ist das schon länger ein Ersatz." Auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sprach sich dafür aus, dass die Menschen mehr Lebensmittel auf Basis von Insekten und auch Algen essen. "Eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren geht nicht über Fleisch, Fleisch, Fleisch."
am/mit dpa