TV-Panne:
Hacker legt "Quizduell" lahm
Die Premiere des ARD-"Quizduells" am frühen Montagabend war ein Desaster: Hacker legten den Server lahm. Aber es wird am Dienstag weiter gehen ...
Die Zukunft der neuen ARD-Vorabendshow "Quizduell" hängt nach einem Pannenstart am Montag am seidenen Faden. "Wenn die technischen Probleme nicht gelöst werden, dann ist das Experiment gescheitert", sagte Moderator Jörg Pilawa nach der Sendung, an der sich Zuschauer per Smartphone-App beteiligen am Spiel sollten.
Ein einziger Hacker hätte weltweit 15.000 Server lahmgelegt, hatte Moderator Jörg Pilawa am Montagabend live im TV gesagt. Im "Quizduell" sollten Smartphone-Nutzer mit ihrer App live gegen vier Studiokandidaten spielen. 187.000-mal sei die neue aufs TV zugeschnittene "Quizduell"-App heruntergeladen worden, verkündete der Moderator noch stolz zu Beginn der Sendung, die drei Wochen lang werktäglich im Programm vorgesehen ist.
Angesichts des Hacker-Dilemmas kam während der Sendung Plan B ins Rollen: Anstelle des "Team Deutschlands" draußen an den Smartphones griff Pilawa auf das Studiopublikum zurück, das gegen die vier Kandidaten antrat. Zum Schluss gewannen die Saalzuschauer mit knappem Vorsprung. Pilawa verabschiedete sich schließlich mit den Worten: "Das war der Versuch, die App ins Fernsehen zu holen. Das ging komplett in die Hose. Das ist Technik. Wir sind gehackt worden. Vielleicht morgen ja ,Verbotene Liebe'. Wer weiß es..." Die Serie "Verbotene Liebe" muss in der Versuchszeit für drei Wochen dem "Quizduell" im ARD-Vorabend Platz machen und weicht derweil auf Webisodes aus.
Der von Hackern vermieste Start stieß am Montag indes nur auf durchschnittliches Publikumsinteresse. 1,61 Millionen Gesamtzuschauer (Gesamtmarktanteil: 9,1 Prozent) schalteten die neue Sendung mit Pilawa ab exakt 17.53 Uhr ein. Zum Vergleich: Die ZDF-Krimiserie "Soko 5113" sahen fast zeitgleich 3,28 Millionen Menschen ab drei Jahren (17,8 Prozent) und das RTL-Magazin "Explosiv" 1,70 Millionen Gesamtzuschauer (10,0 Prozent).
Klar ist inzwischen: Es geht am Dienstag weiter. Nach den Ursachen werde intensiv gesucht, während gleichzeitig die aktuelle Ausgabe vorbereitet werde, versichert das Erste. Frank Beckmann, Koordinator ARD-Vorabendprogramm, wird zitiert mit den Worten: "Zur Premiere hatten wir einige Pannen, vor allem aber haben wir eine unterhaltsame Quiz-Show mit einem hervorragenden Moderator gesehen. Das Risiko war hoch, das war allen Beteiligten klar. Die Idee des ‚Quizduells‘ bleibt aber gut - wir bleiben dran."
dpa/kas