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"Postillon" und "Quizduell" schaffen es ins Fernsehen
Satirische Kooperation: Die Satire-Website "Der Postillon" wird Zulieferer für den NDR. Und die Quizduell-App kommt ebenfalls ins deutsche Fernsehen
Die Satire-Website "Der Postillon" kommt in den NDR: Ab dem 25. April wird es freitags um Mitternacht 15-minütige satirische Nachrichten geben. Der Titel: "Postillon24 - Wir berichten, bevor wir recherchieren". Moderiert werden sie von Anne Rothäuser und Thieß Neubert. Zunächst sind sechs Folgen geplant. Und nicht nur das Fernsehen, auch das Radio erobert "Postillon"-Gründer Stefan Sichermann: N-joy wird voraussichtlich ab Mitte Mai Hörfunk-Ausgaben des "Postillon24" ausstrahlen. Daneben ist geplant, Beiträge des "Postillon" auch auf NDR.de zu posten.
Frank Beckmann, NDR Programmdirektor Fernsehen: "Mit 'extra 3' hat der NDR die traditionsreichste Satire-Sendung im deutschen Fernsehen, die bei jüngeren Menschen und online sehr erfolgreich ist. Das wollen wir mit dem 'Postillon' ausbauen und freuen uns auf die einzigen Nachrichten bei uns im Programm, die man nicht ernst nehmen muss."
Stefan Sichermann übertreibt gleich zu Anfang der Koop: "Wir sehen den NDR als ideales Sprungbrett. Wir gehen davon aus, dass die Postillon24 Nachrichten spätestens im kommenden Jahr täglich von 20.00 bis 20.15 Uhr im Ersten laufen werden." Sichermann, ausgezeichnet mit zwei Grimme-Online-Preisen, kann sich über mangelndes Publikum schon jetzt nicht beklagen: 50.000 Leser täglich sollen beim "Postillon" vorbeischauen, zehn Milliionen Page Impressions weist sie auf.
Und ein weiteres elektronisches Format wechselt die Seiten. Die Erfolgs-App "Quizduell" soll im Frühjahr ins Fernsehen kommen. Jörg Pilawa wird, wie der "Spiegel" berichtet, moderieren. Die Show soll jeweils montags bis freitags im Vorabendprogramm laufen. Eine Sprecherin des Ersten bestätigte der dpa, dass es in der ARD konkrete Überlegungen gebe, im Vorabend eine TV-Version des "Quizduells" zu präsentieren. Der "multmediale Charakter der App" soll erhalten bleiben. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, seien aber noch offene Fragen zu klären. Die Sprecherin fügte hinzu: "Damit würde Das Erste als erster Sender weltweit eine TV-Show aus einer Smartphone-App entwickeln und zur Ausstrahlung bringen." aj/dpa