"Fack ju Göhte" pusht Kino-Bilanz:
Haben Sie 2013 deutsche Filme gesehen?
Die FFA führt unter anderem "Fack ju Göhte" als Grund an: Nach Marktanteil und Umsatz war 2013 für deutsche Filme das zweitbeste Jahr nach 2009.
Wenn Sie den deutschen Film lieben, dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft: Einheimische Produktionen wie "Fack ju Göhte" haben 2013 insgesamt 34 Millionen Besucher in die Kinos gelockt. Laut der aktualisierten Studie "Kinobesucher deutscher Filme 2013" der Filmförderungsanstalt (FFA) wirkt sich das massiv auf die Einkommenssituation der Lichtspielhäuser aus: "Dem deutschen Film mit seinen sieben Besuchermillionären an der Spitze ist es zu verdanken, dass die Bilanz des Kinojahres 2013 unter dem Strich positiv ausfiel." Denn der Gesamtmarkt aller Filme ist 2013 im Vorjahresvergleich um vier Prozent geschrumpft, aber über ein Drittel (36 Prozent) mehr als im Jahr davor wollten Filme à la "Fack ju Göhte" sehen. Damit klettern Marktanteil (27 Prozent) und Umsatz deutscher Filme (246 Millionen Euro, plus 41 Prozent) "auf den zweithöchsten Wert nach dem Ausnahmejahr 2009", bilanziert die FFA. Damals zählten sowohl Michael "Bully" Herbigs "Wickie und die starken Männer" als auch Til Schweigers "Zweiohrküken" weit mehr als vier Millionen Besucher.
Drei "markante Veränderungen im Besucherverhalten" zählt die FFA als Gründe für den Boom des deutschen Films im Jahr 2013 aus:
- eine höhere Reichweite: 24 Prozent aller Kinogänger haben 2013 mindestens einen deutschen Film gesehen im Vergleich zu 19 Prozent im Jahr davor,
- ein Anstieg in der absoluten Zahl der Kinogänger: 16,5 Millionen zu 13,1 Millionen in 2012,
- eine höhere Besuchsintensität: 2,1 Besuche pro Kopf im Vergleich zu 1,9 im Jahr 2012.
Das Besucher-Plus beim deutschen Film verteilt sich laut FFA zwar auf alle Altersgruppen, fällt jedoch bei den Zehn bis 19-Jährigen besonders stark aus: "Mehr als jeder zweite Kinobesucher dieser Altersgruppe (55 Prozent) sah sich 2013 einen deutschen Film an. Sie machten somit 23 Prozent aller Besucher deutscher Filme aus." Das sei "sicherlich auch ein Verdienst von Fack ju Göhte als dem erfolgreichsten Film des Jahres", meint die FFA wenige Wochen vor dem Kinostart von Teil zwei. Teil eins sahen mehr als sieben Millionen Besucher. Aber die "Best Ager" bleiben fürs Lichtspielhaus nach wie vor die wichtigste Zielgruppe: Ein Drittel (32 Prozent) der Kinotickets lösten Besucher im Alter von 50 Jahren und älter. "Diese Altersgruppe geht auch überdurchschnittlich häufig in deutsche Produktionen: Auf die über 60 Jährigen entfielen 2,4 Besuche, die 50 bis 59 Jährigen 2,2 Besuche pro Kopf", so die FFA.
Und wer lockte die Deutschen ins Kino? "Filmvorschau, Trailer im Kino" (17,4 Prozent) und "Empfehlung von Freunden, Bekannten" (13,8 Prozent) waren im Jahr 2013 die wichtigsten Aufmerksamkeitsquellen für einen deutschen Film, gefolgt von "Bericht, Artikel in Zeitung, Zeitschrift" (10,8 Prozent) und "Werbung im Fernsehen" (8,6 Prozent). Das Internet spielte laut FFA für den Besucher deutscher Filme hingegen eine geringfügigere Rolle. Im Durchschnitt kostete übrigens eine Karte für einen deutschen Film 7,16 Euro (Gesamtmarkt: 7,89 Euro).
Noch eine Erkenntnis zieht die FFA aus der Analyse: Die Startwoche wird wichtiger für den deutschen Film. Lockten deutsche Streifen 2008 noch 21 Prozent ihrer Besucher in der ersten Woche ins Kino, so lag der Anteil im letzten Jahr bei 30 Prozent. Dennoch verbleiben deutsche Produktionen als Repertoirefilme länger im Kino als internationale Produktionen und erreichen auch weiterhin 29 Prozent ihrer Besucher erst nach der vierten Woche. Die Studie "Kinobesucher deutscher Filme 2013" basiert auf Daten des Individualpanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Panel befragt regelmäßig 25.000 Teilnehmer zu ihrem Kinobesuch und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab zehn Jahre.