Damit würde Gruner + Jahr unter der Ägide von Vorstandschefin Julia Jäkel erneut massiv Stellen abbauen. Erst Ende 2012 hatte die Bertelsmann-Tochter die "Financial Times Deutschland" (FTD) eingestellt. Titel wie "Impulse" und "Börse Online" wurden verkauft. Betroffen von der Maßnahme waren rund 380 Redakteure. Zudem hat Jäkel die Redaktionen von "Neon", "Nido", "P.M", "Wunderwelt Wissen" und "Eltern" von München nach Hamburg geholt. Von dieser Standort-Verlagerung sind 120 Mitarbeiter betroffen. Viele Mitarbeiter haben inzwischen Abfindungsangebote angenommen, weil sie nicht mitziehen wollen.

Auch die Ertragslage von Gruner + Jahr ist im vergangenen Geschäftsjahr offenbar unter Druck geraten. Der Konzernumsatz soll – unter anderem durch den Rückzug aus der Wirtschaftspresse sowie diversen Auslandsgeschäften – auf rund zwei Milliarden Euro geschrumpft sein. Auch die Ertragslage hat sich weiter verschlechtert. Das Operating Ebit – wichtigste Kenngröße im Konzern  - soll sich 2013 zwischen 150 bis 155 Millionen Euro bewegen. Im Geschäftsjahr 2012 hatte das Verlagshaus hier noch mehr als 168 Millionen Euro ausgewiesen. Zu den bereits vor Wochen im W&V-Schwesterblatt "Kontakter" veröffentlichten Zahlen will sich Gruner + Jahr nicht äußern.

Zum Opex-Programm erklärt ein Sprecher von Gruner + Jahr hingegen: "Die Modernisierung von Strukturen und Prozessen und Definition einheitlicher Qualitätsstandards und Effizienz sind richtig und wichtig und auch Teil unseres G+J Transformationsprogramms. Wie, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form wir Opex umsetzen, werden wir mit den verantwortlichen Bereichen mit der notwendigen Ruhe besprechen." Der G+J-Sprecher ergänzt: "Es gibt hierzu noch keinerlei Entscheidungen des G+J-Vorstandes. Deshalb können zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keine konkreten Infos gegeben werden, welche organisatorischen und personellen Änderungen sich gegebenfalls durch Umsetzung Opex in einzelnen Bereichen/Abteilungen ergeben könnten".