
Erfolgreiche Paywall-Strategie:
Financial Times nähert sich dem Ziel von einer Million Abonnenten
Im nächsten Jahr dürfte die Millionen-Marke erreicht werden. Ein starkes Wachstum verspricht der US-Markt bei der Zahlschranken-Strategie der Zeitung.
Die Financial Times (FT) geht davon aus, dass sie im nächsten Jahr ihr Ziel von einer Million Abonnenten erreichen wird. Derzeit hat das Wirtschaftsblatt weltweit 930.000 Abonnenten. 740.000 hiervon (79,6 Prozent) haben ein Digital-Abo, 190.000 ein Print-only-Abonnement, wie der Branchendienst The Drum berichtet.
Damit legte die Zahl der Digital-Abonnenten im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zu. Da die Zahl der Print-Abos leicht rückläufig ist, stieg die Gesamtzahl der Abonnenten um sieben Prozent.
Das Erreichen der Marke von einer Million Abonnenten wäre eine Bestätigung der Zahlschranken-Strategie der Zeitung, die bereits im Jahr 2002 begann und 2007 zur Einführung einer Metered Paywall führte. Dabei konnten Nutzer der Site drei Artikel pro Monat kostenlos aufrufen, bevor sie darauf hingewiesen wurden, dass das Lesen weiterer Artikel kostenpflichtig wäre.
2015 führte die FT dann die sogenannte "Reach and Return"-Strategie ein: Hierbei können Nutzer Probe-Abos für lediglich 1 Pfund (oder 1 Dollar) abschließen und erhalten dafür einen Monat lang Zugang zu den digitalen Inhalten – in der Hoffnung, dass die Probe-Abos in reale Abos umgewandelt werden.
Starke Zunahme auf dem US-Markt
Die Marke von einer Million Abonnenten ist zwar für einen europäischen Zeitungstitel enorm, auf dem amerikanischen Markt aber sind andere Zahlen angesagt. So peilt das Konkurrenzblatt Wall Street Journal inzwischen die Marke von drei Millionen Abonnenten an. Und die New York Times hat bereits 3,8 Millionen Abonnenten, davon 2,9 Millionen mit einem Digital-Abo.
Aus diesem Grund setzt die FT verstärkt auf die Expansion in die USA. Und hat dafür vor Kurzem eine "First-click-free"-Strategie gewählt, die sie auf anderen Märkten nicht anbietet.
Schon im ersten Monat steigerte dies die Conversion-Rate um 17 Prozent. Die Digitalumsätze auf dem US-Markt legten im Jahresvergleich um 38 Prozent zu.