Schon vor einem Jahr wurde deutlich, dass sich Burda vom Verlag zum Online-Händler entwickelt. Erstmals hatte das Verlagshaus damals die Erlöse der E-Commerce-Tochter Zooplus voll in den Jahresabschluss aufgenommen. Dadurch flossen 245 Millionen Euro Umsatz mit in die Burda-Bilanz ein. Bei einem Konzernvolumen von 2,18 Milliarden Euro bedeutet das: Mehr als zehn Prozent der Burda-Erlöse kamen schon damals über den Handel mit Trockenfutter und Katzenklappen herein. Burda hält an dem börsennotierten Tierartikel-Händler knapp über 50 Prozent.

Im Jahresgespräch mit der "FAZ" – 2012 wurde per "SZ" die Bilanz verkündet - wirft Kallen der Medienpolitik in Europa Versagen vor ; es herrsche keine Chancengleichheit. In Europa sei ein Internetunternehmen viel leichter erfolgreich, wenn es aus Amerika komme und nicht aus Europa stamme, da sich der US-Konzern den Standort nach günstigen Steuern aussuchen könne. "Wenn Sie elektronische Bücher verkaufen, dann gehen Sie nach Luxemburg. Dort haben Sie eine niedrige Umsatzsteuer – auf elektronische Bücher sind es drei Prozent, in Deutschland sind es 19 Prozent", rechnet der Burda-Chef vor. Kallen fordert: " Es müssen im selben Markt für alle Marktteilnehmer dieselben Rahmenbedingungen gelten. Das haben wir in Europa in keiner Weise. Und das ist kein Fehler amerikanischer Unternehmen, sondern ein Versagen der Politik in Europa."

Der Konzern zählt zum Jahresende 8643 Mitarbeiter - und hat damit gegen den Verlagstrend ordentlich aufgestockt (2011: 8248). Mit den Angestellten der Xing AG, an der Burda im Dezember 2012 die Mehrheit übernommen hat, zählt das Unternehmen jetzt 9168 Mitarbeiter.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.