
ARD:
Fans atmen auf: "Verbotene Liebe" bleibt
Allerdings nur einmal pro Woche: Das Erste hat bekannt gegeben, dass die bislang tägliche Vorabendsendung, die 2015 dem "Quizduell" weichen muss, als wöchentliche Serie fortgesetzt wird.
Allerdings nur einmal pro Woche: Das Erste hat bekannt gegeben, dass die bislang tägliche Vorabendsendung "Verbotene Liebe", die 2015 dem "Quizduell" weichen muss, als wöchentliche Serie fortgesetzt wird. So ist also der Sendeplatz Montag bis Freitag um 18 Uhr perdü, dafür soll es ab Ende Februar immer freitags um 18.50 Uhr um die Schicksale und Intrigen der adligen Familie von Lahnstein gehen. Geplant sind zunächst 15 Folgen à 48 Minuten. Das heißt, es wird wohl Platz sein für eine Werbepause im Umfeld der Serie im ARD-Vorabend.
Uwe Esser, Geschäftsleiter TV-Vermarktung bei der AS&S: "Die 'Verbotene Liebe' ist eine eingeführte Programm-Marke am Vorabend und spielt damit auch für die Vermarktung eine wichtige Rolle. Aktuell bieten wir den Werbemarkt im Rahmen der Ausstrahlung von VL einen Unterbrecher-Block und einen Splitscreen an, die gut gebucht sind. Das wöchentliche Format bietet natürlich für die Einbindung in den Vorabend eine spannende neue Perspektive, die auch für den Werbemarkt mit Sponsoring, Programm-Split und klassischer Werbung entsprechend gecovert werden wird."
Nach dem Testlauf des interaktiven "Quizduells" mit Jörg Pilawa hatte die ARD Mitte Juli das Ende der Serie bekannt gegeben und ein "glanzvolles Finale" angekündigt. Das hörte sich, ebenso wie die Aussage von Programmdirektor Volker Herres, nach dem endgültigen Aus an: "Aber irgendwann sind alle Schattierungen des Verbotenen und Glamourösen erzählt. Dann gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu finden aufzuhören. Und der ist unserer Meinung nach jetzt gekommen." Allerdings schränkte Frank Beckmann, ARD-Koordinator Vorabend, ein: "Wir wissen um die Stärke der Marke und die Bedeutung für ihre treuen Fans. Deshalb überlegen wir, ob wir zu einem späteren Zeitpunkt die 'Verbotene Liebe' in anderer Form anbieten können."
Trotzdem liefen Fans der Soap, die am 2. Januar 1995 startete, liefen Sturm und starteten eine Protestaktion im Social Web unter dem Motto "Verbotene Liebe retten" bzw. #vlretten. Nun dürften sie einigermaßen getröstet sein. Auch wenn ihre Aktionen anscheinend nicht der Grund für die Fortsetzung waren. Herres: "Mit dem Beschluss, die tägliche Ausstrahlung von 'Verbotene Liebe' zu beenden, begann die Arbeit an einer Weekly." Und auch wenn er vor nicht einmal zwei Monaten noch der Ansicht war, es habe sich schon ausgeglamourt, heißt es nun: "Von der Redaktion und der Produktion wurde ein überzeugendes Konzept entwickelt, das mehr Spannung und noch mehr Glamour verspricht."
Außer dem Sendeplatz wird die ARD noch ein paar Änderungen vornehmen, um die 20 Jahre alte Sendung aufzufrischen. Es gibt eine neue Hauptfigur (Besetzung steht noch nicht fest). Außerdem kündigt Koordinator Beckmann an: "Es wird eine neue 'Verbotene Liebe' mit mehr Drehzeit, opulenteren Bildern und einer dichteren Handlung geben. Und doch geht es auch im neuen Gewand um Intrigen, Leidenschaft und große Gefühle - so, wie es sich die vielen Fans der 'Verbotenen Liebe' gewünscht haben." Das bekannte Personal bleibt natürlich - auf der einen Seiten die Grafenfamilie von Lahnstein, auf der anderen die Bürgerlichen um Charlie Schneider, die Helmke-Familie und die WG.
Vom "Quizduell" verspricht sich die ARD bessere Reichweiten im werbefinanzierten Vorabend. Im Vergleich zum Programm vor- und nachher fällt die Quote stets leicht ab. Die "Verbotene Liebe" erreicht etwa eine Million Zuschauer und einen Marktanteil von sechs bis acht Prozent. Das "Quizduell" im Mai lockte immerhin rund 1,6 Millionen Zuschauer und erreichte damit gute neun Prozent derer, die um 18 Uhr vor dem Bildschirm sitzen.
Die Ankündigung im März, dass die Vorabendserie für die interaktive Rateshow pausieren müsse, hatte selbst bei den W&V-Online-Lesern für Aufregung und Empörung gesorgt.