Der geplante neue Dienst Disney+, der noch dieses Jahr gelauncht werden soll, wird nach dieser Prognose 2023 rund 35,5 Millionen Abonnenten verzeichnen, während die Abonnentenzahl der Sport-App ESPN+ von derzeit zwei Millionen auf fünf Millionen anwachsen wird.

Verluste sinken nur langsam

Die Verluste aus dem Streaming-Geschäft werden in diesem Zeitraum nur langsam sinken. Nach der Prognose von Moffett Nathanson von 3,8 Milliarden Dollar in diesem Jahr auf 3,1 Milliarden im Jahr 2023.

Aufgeschlüsselt entfallen die Verluste in diesem Jahr auf Hulu mit 1,7 Milliarden Dollar, auf Disneys New Yorker Technologie-Tochter BAM Tech mit 1,1 Milliarden, auf ESPN+ mit 452 Millionen und auf Disney+ mit Anlaufkosten in Höhe von 620 Millionen Dollar.

Und während bis 2023 die Verluste von Hulu auf weniger als die Hälfte, nämlich auf knapp 700 Millionen Dollar zurückgehen werden, dürften sie bei Disney+ auf 1,8 Milliarden Dollar steigen. ESPN+ macht nach dieser Prognose in vier Jahren noch immer ein Minus von etwas unter 370 Millionen Dollar.

CEO Iger: "Ein unwiderstehliches Angebot"

Auch wenn die Entwicklung eines Streaming-Produkts extrem teuer und eine Herausforderung selbst für einen Riesenkonzern wie Disney ist, gibt sich Chairman und CEO Bob Iger optimistisch. In den kommenden Jahren will er den Fokus klar auf diesen Business-Bereich setzen.

Über einen ersten Prototyp der Disney+-App sagte Iger, sie habe "eine elegante Navigation, ermögliche die Personalisierung und verfüge über Content, der in die Kernmarken Disney, Pixar, Marvel, Star Wars und demnächst auch National Geographic segmentiert ist. Es ist eine Mischung aus Archiv-Material und Original-Content unter diesen fünf Hauptmarken und wir sind zuversichtlich, dass dies ein unwiderstehliches Angebot für die Konsumenten ist."

An diesem Donnerstag (11. April) wird Iger – so wenigstens die Hoffnung vieler Analysten – auf einer Investorenkonferenz mehr über die Pläne mit Disney+ verraten. Dass er allerdings auch schon konkrete Angaben zu den Gebührenmodellen macht, damit rechnen nur wenige.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.