Spielemesse:
Digitale Gamescom startet - Diskussion um Regulierung
Die zweite rein digitale Gamescom beginnt an diesem Mittwoch mit einer Online-Eröffnungsgala. Am Donnerstag spricht der Unions-Kanzlerkandidat Laschet. Zwei Millionen Besucher werden erwartet.
Messestände und Menschengedränge gibt es bei der Gamescom dieses Jahr nicht - dafür hat die Corona-Pandemie gesorgt. Stattdessen findet die Messe auch 2021 im Netz statt.
Die rein digitale Gamescom beginnt am Mittwoch mit einer Online-Eröffnungsgala. Die größte Spielemesse der Welt findet in diesem Jahr pandemiebedingt nicht in den Kölner Messehallen, sondern in Form verschiedener Video-Livestreams im Netz statt. Den Anfang macht die Opening Night Live, in der ab 20:00 Uhr zahlreiche Neuheiten aus der Welt der Computerspiele vorgestellt werden.
Rund 2 Millionen digitale Besucher:innen im letzten Jahr
Moderiert wird die Show von Games-Journalistin Natascha Becker und US-Entertainer Geoff Keighley, der die Opening Night auch 2020 schon moderiert hatte. Zwei Millionen Menschen weltweit schauten nach Angaben der Gamescom-Veranstalter dabei zu.
Bereits 2020 musste die Gamescom wegen der Corona-Pandemie komplett im Netz stattfinden. Für 2021 war die Gamescom ursprünglich als Hybrid-Veranstaltung im Netz und vor Ort geplant - allerdings im kleineren Rahmen als vor der Pandemie. Bei der bislang letzten regulären Gamescom 2019 kamen insgesamt 370 000 Besucher:innen zu der Messe. Anfang Mai hatten die Veranstalter Koelnmesse und der Branchenverband Game aber beschlossen, die Gamescom auch dieses Jahr komplett ins Netz zu verlagern.
Programmeröffnung durch Unions-Mitglieder
Das Online-Angebot der Messe ist für Besucher kostenlos und über die Plattform Gamescom Now verfügbar. Los geht es am Donnerstag um 10.00 Uhr mit der politischen Eröffnung mit CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet, Digitalminister Andreas Scheuer (CSU), der Digitalisierungs-Beauftragten der Bundesregierung, Dorothee Bär (CSU), und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos).
Justizministerium will Spiele-Plattformen stärker regulieren
Gleichzeitig verkündete das Justizministerium Spiele-Plattformen strenger regulieren zu wollen. Zum Schutz der Nutzer vor strafbaren und jugendgefährdenden Inhalten fordert das Bundesjustizministerium eine umfassende Regulierung von Spiele-Plattformen auf europäischer Ebene. "Wo sich Millionen vor allem junge Menschen jeden Tag bewegen und miteinander kommunizieren, darf es keine blinden Flecken beim Schutz vor Straftaten geben", sagte Justizstaatssekretär Christian Kastrop dem Handelsblatt. Auch für Spiele-Plattformen seien daher "verpflichtende Regeln und starke Verbraucherrechte" notwendig.
Das Justizministerium will sich in den Verhandlungen zum "Digital Services Act" (DSA), mit dem die EU die Geschäftspraktiken von Onlineplattformen regulieren will, für strengere Vorgaben starkmachen. "Spieleplattformen müssen von den künftigen europäischen Regeln erfasst sein, damit strafbare und jugendgefährdende Inhalte sehr schnell gelöscht werden", sagte Kastrop. Der Staatssekretär sieht dafür das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) und das jüngst beschlossene Gesetzespaket gegen Hass und Hetze im Netz als "inhaltliches Vorbild", um das Gaming wirklich sicher zu machen. Das Ziel sei, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen.