Comvergence:
Die Sieger und Verlierer unter den größten Mediaagenturen
Den größten Zugewinn feiert Zenith, die heftigsten Verluste musste Wavemaker bilanzieren. Insgesamt addieren sich die Etats der großen Mediaagenturen auf 11,5 Milliarden Dollar.
Zenith-Chef Dirk Lux kann sich freuen. Die Billings seiner Mediaagentur haben 2018 den größten Sprung gemacht. Lux ist zwar erst seit Sommer CEO und die Pitches für das Plus an Etats im Wert von 132 Millionen Dollar fanden 2017 und im ersten Halbjahr statt. Nachdem er zuvor die Rolle des COOs hatte, dürfte er jedoch seinen Anteil beigetragen haben. Die Publicis-Agentur konnte unter anderem Dank des neuen Etats von L’Oréal ihre Billings um 233 Millionen Dollar steigern. Zwar gab es auch Verluste wie Daimler/Mercedes (86 Millionen). Trotzdem kletterten die Gesamt-Billings noch um 132 Millionen Dollar nach oben.
Die größten Agenturwechsel 2018
Die Zahlen der Analysten von Comvergence, Paris, die stets in Dollar ausgewiesen werden, zeigen auch, dass es anders als 2017 nicht die ganz großen Verschiebungen durch Pitches gab. Im vergangenen Jahr wirbelte vor allem der Wechsel von P&G mit einem Volumen von 413 Millionen den Markt durcheinander. Die größten Agenturwechsel in diesem Jahr drehten sich dagegen um fast schon kleine Etats: Etwa um Sky Deutschland (147 Millionen Dollar). Das Werbebudget wurde zuvor von Mediacom und Mindshare betreut, neuer Etathalter ist nur noch Mediacom. Dahinter folgen Otto/Bonprix (61 Millionen, kurzzeitig bei Wavemaker, dann zu BPN/IPG) sowie Norma (59 Millionen, von UM zu Pilot) und Lieferando (41 Millionen, zuvor inhouse und nun bei Carat).
Bei Mindshare macht sich vor allem der neue Telekom-Etat mit 244 Millionen Dollar positiv bemerkbar, den zuvor die GroupM-Schwester Mediacom betreute. Verloren ging jedoch Sky (147 Millionen). Unter dem Strich steht bei Mindshare jedoch ein Plus von 101 Millionen.
Am deutlichsten eingebüßt hat Wavemaker. Die Billings der neuen GroupM-Agentur schrumpfen 2018 um 298 Millionen. Dafür sorgen in erster Linie der Abgang von Henkel zu OMD (94 Millionen) und der Wechsel von L’Oréal zu Zenith (233 Millionen). Hinzu kam dafür Mondelez mit 61 Millionen. Dieser Etat war zuvor bei Carat. Bei UM macht sich vor allem der Verlust von Norma bemerkbar.
GroupM im Einkauf an der Spitze
Das Einkaufsgefüge der Netzwerke hat sich hingegen kaum verändert. Hier steht die GroupM mit ihren Agenturen nach wie vor deutlich an der Spitze, auch wenn die Billings von 4,01 Milliarden einen Verlust von 220 Millionen bedeuten. Dahinter folgt die Omnicom Media Group mit 2,15 Milliarden und plus 56 Millionen, sowie die Einkaufsgemeinschaft von Magna Global (IPG) und Mediaplus (Serviceplan) mit 1,58 Milliarden, ein leichtes Plus von 52 Millionen. Dentsu Aegis verteilte 1,26 Milliarden, ein Minus von 31 Millionen. Am deutlichsten zugelegt hat Publicis mit einem Plus von 185 Millionen und 1,04 Milliarden gesamt. Havas kommt auf stabile 733 Millionen und verliert nur zwei Millionen.
Dass die Billings der Mediaagenturen In die Zahlen fließen nur Etats ein, die größer als zwei Millionen Euro sind. Comvergence legt für die Billings pauschal 50 Prozent der Bruttozahlen von Nielsen zu Grunde. Im Online-Bereich erfassen die Zahlen nur die Standard-Display-Werbeformate.