Wegen Coronavirus:
Deutsche Messebauer fordern Staatshilfe
Dutzende Messen in Deutschland wurden bereits abgesagt oder verschoben. Der Schaden für die Branche ist immens. Der Branchenverband FAMAB ruft jetzt nach Staatshilfen für die Messebauer.
Nur wenige Branchen sind durch die fortschreitende Coronavirus-Epidemie derart betroffen wie der Messebau. Die Liste der abgesagten oder verschobenen Messen umfasst in Deutschland inzwischen etwa 30 Veranstaltungen, darunter die Hannover Messe, die ITB in Berlin, die Kölner Eisenwarenmesse, die Münchner Handwerksmesse und, sehr passend, die Interpharm in Berlin. Wie der Schadensreport der deutschen Messebaubranche verrät, liegt der Schaden allein in den Kalenderwochen neun und zehn diesen Jahres bei über 426 Millionen Euro. Der Gesamtschaden der Branche für das laufende Jahr beläuft sich laut FAMAB aktuell auf über 1,6 Milliarden Euro und liegt damit bereits deutlich höher als die Zahl, die im gerade einmal wenige Tagen alten Report errechnet wurde.
Schlechte Prognosen für den Messebau
Mit der Absage der Messen im laufenden Frühjahr ist es sehr wahrscheinlich nicht getan. Folglich geht die Branche, die jährlich einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, laut Schadensbericht von weiteren Schäden in erheblichem Umfang aus. Sämtliche 150000 Arbeitsplätze im Messebau sieht der Verband als akut gefährdet an, ein längeres Anhalten der Situation werde weite Teile der Branche vor existenzielle Herausforderungen stellen. Bei der Pressekonferenz zur Verschiebung der Hannover Messe auf den 13.-17. Juli forderte der FAMAB-Vorsitzende Jörn Huber staatliche Unterstützung: "Die Politik darf nicht dabei zusehen, wie unserer gesamten Branche die Lebensgrundlage einfach wegbricht, ohne dass wir als Branche oder die einzelnen Unternehmen etwas tun können." Bleibt nicht nur für die Messebranche zu hoffen, dass die Krise möglichst bald ihren Höhepunkt überschritten haben wird.