
Audio-Award:
Das sind die Gewinner des Deutschen Radiopreises 2019
In der Hamburger Elbphilharmonie wurden im Rahmen einer großen Gala die besten Leistungen im Bereich Hörfunk ausgezeichnet.

Foto: Benjamin Hüllenkremer/Deutscher Radiopreis
Mit einem Auftritt von Panik-Rocker Udo Lindenberg wurde am Mittwochabend in der Hamburger Elbphilharmonie die Gala zur Verleihung des Deutschen Radiopreises 2019 eröffnet, der von den Hörfunkprogrammne der ARD, Deutschlandradio und den privaten Radiosendern in Deutschland gestiftet wird.
Insgesamt hatten sich um die Auszeichnung, die in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen wurde, 154 Programme mit insgesamt 442 Einreichungen beworben. Die unabhängige Jury des Grimme-Instituts hatte die besten davon in zwölf Kategorien ausgewählt – sie wurden nun geehrt. Durch das Programm führte Moderatorin Barbara Schöneberger. Im Matrosenkleid, passend zur Location.
Und das sind die Gewinner:
-In der Kategorie "Beste Sendung" entschied sich die Jury für Ralf Laskowski und Lennart Hemme. Sie hatten für Radio Emscher Lippe zum Abschied von der Steinkohle "Deutschlands tiefste Morgensendung" aus einem Bergwerk gesendet.
-Das "Beste Interview" führten Mario Neumann und Nicole Ritterbusch von Bremen Zwei: In ihrer Sendung "Gesprächszeit" lassen sie Menschen aus dem Alltag mit ihren Geschichten zu Wort kommen.
-Als "Bester Moderator" wurde Steffen Lukas von Radio PSR ausgezeichnet – für seine langjährige Leistung in der Sendung "Die Steffen Lukas Show".
-"Beste Moderatorin" wurde Carmen Schmalfeldt von Radio Leverkusen. Sie moderiert in dem Lokalradio die Sendung "Radio Leverkusen am Morgen".
Digital und innovativ
-Den Award für die "Beste Innovation" holte sich 104.6 RTL: Marc Haberland und Vivian Pickelmann geben den Hörern mit Hilfe des Tools "Swop" die Möglichkeit, Songs im Programm einfach auszutauschen. Zu jedem Titel werden via App und einem Knopfdruck oder Audiobefehl fünf gleichzeitig laufende musikalische Alternativen angeboten. Am Ende eines Titels werden Wortprogramm und Hörer automatisch zusammengeführt.
-In der Kategorie "Bester Newcomer" hat sich David Mayonga alias "Roger Rekless" vom Bayerischen Rundfunk durchgesetzt. Der junge Moderator der "Bayern 3 Spätschicht präsentiert von Puls" hat dabei die Medienexperten der Jury insbesondere mit seiner Musikkompetenz und seiner Ansprache überzeugt.
-Erstmals gab es einen Preis in der neuen Kategorie "Podcast" (Bild oben). Hier ging die Auszeichnung an Antenne Bayern: Ralf Zinnow (l.) und Christoph Lemmer arbeiten in der True-Crime-Serie "Geheimakte Peggy" das Verschwinden eines kleinen Mädchens auf, das seit 2001 vermisst wird. verliehen wurde der Preis von Unternehmer Frank Thelen (M.).
News und Aktionen
-Die "Beste Morgensendung" produzierten – wieder einmal - Andreas Kuhlage und Jens Hardeland von N-Joy, der jungen Welle des NDR. Die beiden wurden bereits 2015 für ihre Leistung ausgezeichnet. Schon damals überzeugte das Zusammenspiel der beiden Radiomacher am Mikrofon die Jury.
-In der Kategorie "Bestes Nachrichten- und Informationsformat" setzte sich Deutschlandfunk Nova durch: Die Jury zeichnete Ilka Knigge und Thilo Jahn für "Update" aus. In der Sendung bringen beide ihre Hörer zur klassischen Feierabendzeit auf den Stand der Dinge. Überreicht wurde der Preis von Gruner + Jahr-CEO Julia Jäkel, die auch gleich einen Einblick in das Hörverhalten ihrer Familie gab: Dort werden frühmorgens gleich die Nachrichten des Deutschlandfunks gehört.
-Die beste Programmaktion lieferten Johannes Ott und Mike Thiel von Radio Gong 96.3 aus. Sie warben im Rahmen der Höreraktion "Gong 96.3 Team Taxi" für den Beruf der TaxifahrerIn.
Richtig ist wichtig
-In der Kategorie "Beste Reportage" zeichnete die Jury Holger Senzel von NDR Info mit dem Deutschen Radiopreis aus. Der ARD-Hörfunkkorrespondent hatte in der Reportage "Unter Schlamm begraben - Spurensuche in Petobo" über die Folgen eines Erdbebens in Indonesien im September 2018 berichtet.
-In der Kategorie "Beste Comedy" schließlich ging die Auszeichnung an Dirk Haberkorn und Boris Meinzer von Hit Radio FFH. Sie haben die Jury mit ihrer Telefon-Comedy "Achtung Alexa" überzeugt: dabei wird Amazons Sprachassistentin Alexa zum Lockvogel am Telefon und legt arglose Hörer herein.
Ehrengast der Veranstaltung war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er appellierte an Deutschlands Radiomacher, das Vertrauen ihrer Hörer zu erhalten. Denn: "Für viele sind Sie eben diejenigen, die die Meinung des Hörers im Alltag zu einem guten Stück prägen", so Steinmeier. Radio sei weit kritischer in der Berichterstattung als etwa Social Media, auch wenn sich über diese Kanäle viele Informationen schneller verbreiten. Aber: "Nicht die schnelle, die richtige Nachricht schafft Vertrauen."