Künftig Offsetdruck:
Dank Mohn Media: Bertelsmann rettet einen Teil des Spiegel-Druckauftrags
Um ab 2015 bereits am Samstag erscheinen zu können, wechselt der "Spiegel" Druckverfahren und Druckpartner.
Es ist soweit: "Der Spiegel" trennt sich vom langjährigen Druckpartner Prinovis, um künftig samstags statt montags erscheinen zu können. Der langjährige und lukrative Vertrag mit dem Tiefdruckkonzern aus der Bertelsmann-Familie wird zum Jahresende nicht mehr verlängert. Ab Januar 2015 lässt der Spiegel Verlag das Nachrichtenmagazin von den beiden Offsetdruckunternehmen Mohn Media in Gütersloh und Stark Druck in Pforzheim herstellen. Damit verliert Bertelsmann den Kunden "Spiegel" nicht ganz, der nun wie bereits angekündigt das Druckverfahren ändern und vom Tiefdruck in den Offsetdruck wechseln wird. Mohn Media, Europas größte Offsetdruckerei, gehört zur Bertelsmann-Sparte Arvato.
In der offiziellen Ankündigung des Hamburger Spiegel Verlags wird Verlagsleiter Matthias Schmolz zitiert: "Für uns ist wichtig, dass wir mit den neuen Druckverträgen und dem neuen Druckverfahren unsere Bemühungen um noch mehr Aktualität und Flexibilität im Zusammenhang mit dem vorgezogenen Erscheinungstag des Spiegel bestmöglich unterstützen." Bei der Geschäftsführung und bei allen Mitarbeitern von Prinovis bedankt er sich" für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen 23 Jahren".
W&V Online hat vor einigen Wochen über den anstehenden Dienstleister-Wechsel berichtet. Prinovis entgeht ein dickes Geschäft: Der Druckauftrag umfasst angeblich ein Umsatzvolumen in zweistelliger Euro-Millionenhöhe. Betroffen von der Maßnahme sind vor allem die Druckstandorte Ahrensburg und Dresden. Es wurde in der Branche erwartet, dass mindestens eine in Süd- oder Mitteldeutschland beheimatete Rollenoffsetdruckerei den Zuschlag für den Druck einer Teilauflage erhält. An der Aufteilung der Herstellung auf mindestens zwei Standorte hält der Spiegel Verlag mit dem neuen Vertrag fest.
Stark Druck in Pforzheim gehört zu den Druckhäusern, die in den vergangenen Jahren ihre Kapazität für große Umfänge und Auflagen besonders ausgebaut haben. Bertelsmann hält über Gruner + Jahr 25,5 Prozent der Anteile am Spiegel Verlag. Prinovis – als Teil der Be-Printers-Gruppe – ist mehrheitlich im Besitz von Bertelsmann.