
W&V Data-Analyse:
Corona-Beziehungsstress: Frauen leiden mehr als Männer
Offensichtlich sind Frau/Mann dieses Jahr zum Valentinstag spendabler als gedacht. Das liegt vielleicht daran, dass es beziehungstechnisch einiges gutzumachen gilt. Auch auf Seiten der Werbungtreibenden.

Foto: Kelly Sikkema Unsplash
Es gibt wohl nichts, wo Corona sich nicht bemerkbar macht. Mit Blick auf den Valentinstag am kommenden Sonntag haben die Marktforscher von Appinio in ihrem aktuellen Corona-Report erfragt, wie sich die Pandemie auf Beziehungen ausgewirkt hat. Klares Fazit: Männer fühlen sich in ihren Partnerschaften wohler als Frauen, ganz gleich, welches Geschlecht der Partner hat.
Bei den Männern etwa sagen 52 Prozent, dass sich ihre Partnerin, ihr Partner im Laufe der Pandemiemonate mehr um sie bemüht habe, den gleichen Wert erzielt die Frage, inwieweit sich die gemeinsame Zeit verbessert habe. Bei den Frauen haben nur 35 Prozent das Gefühl, der Partner oder die Partnerin bemühe sich mehr, nur 43 Prozent erleben die gemeinsame Zeit als eine bessere Zeit.
Überraschungseffekt: Partner schenken mehr als erwartet
Mit diesem Frustfaktor hängt wohl auch zusammen, dass nur 36 Prozent der der Frauen davon ausgehen, ein Valentinstagsgeschenk zu bekommen, bei den Männern hofft darauf nur jeder Vierte.
Doch zum Glück wird die Realität anders aussehen. Denn Männer erklärten zu 50 Prozent, durchaus ein Valentinstagpräsent zu kaufen, bei den Frauen wollen das 35 Prozent tun. Lockdown-bedingt wollen 66 Prozent der Deutschen ihre Valentinstagsgeschenke online einkaufen – danach folgen Supermarkt vor Drogerien als Anlaufstelle.
Was bevorzugt geschenkt wird, war zu „normalen“ Zeiten schon nicht sonderlich einfallsreich. Daran hat Corona ausnahmsweise nichts geändert: Männer sehen sich mit Blumen gut gewappnet, Frauen mit Süßigkeiten. Schmuck und Kosmetik stehen ebenfalls auf der Einkaufsliste.
Anbieter klassischer Valentinstagsgeschenke machen sich rar
Das Thema Corona und Beziehungsstress passt aber auch wunderbar zu einer anderen Ebene von Beziehungen, nämlich der von sozusagen Valentinstags-affinen Unternehmen zu ihren Kunden. Die Anbieter von Parfüm etwa hatte ihre Werbepräsenz um 12,7 Prozent zurückgeschraubt auf 257 Mio. Euro brutto, bei den Süßwaren war die Sichtbarkeit in Form von Werbedruck um knapp sieben Prozent zurückgenommen worden auf rund 829,6 Mio. Euro, wie ein Blick in die Jahresabschlussbilanzen auf W&V Data zeigen. Pflege und Kosmetik dagegen hatten um 5,5 Prozent auf 243 Mio. Euro zugelegt.
Werbeoffensive der Drogeriemärkte
Die Drogeriemärkte – Hotspots im Valentinstags-Countdown – dagegen haben im vergangenen Jahr eine regelrechte Werbeoffensive gefahren. Ihr Werbevolumen steigerte sich gegenüber dem Vorhar von rund 71,73 auf 172,3 Mio. Euro. Überflieger dabei ist dm: Kommend von lediglich acht Millionen hat dm 2020 das Werbebudget mehr als verelffacht auf rund 92 Mio. Euro, wie die Auswertungen auf W&V Data belegen.
W&V Data: Exklusive Zahlen, Daten, Fakten für Ihr Business
Wenn Sie wissen wollen, wie die anderen Unternehmen werben und wie sich überhaupt aktuell die Werbespendings entwickeln, gucken Sie doch mal auf W&V Data vorbei.
In den interaktiven Dashboards, basierend auf den Nielsen-Zahlen, können Sie die relevanten Werbemarktzahlen abrufen.
Insgesamt finden Sie dort Auswertungen zu 50 wichtigen Branchen und ihren Top-Playern.