Ausstieg aus dem Konzern:
Conrad Albert verlässt ProSiebenSat.1 Ende April
Albert, Vize-Vorstandsvorsitzender des Konzerns, schmeißt hin: Er hat keine Lust mehr auf die "Vorstands-Soap-Opera". ProSiebenSat.1-CEO Max Conze muss damit den Abgang eines weiteren Managers verkraften.
Es ist offiziell: Der Machtkampf an der Spitze des ProSiebenSat.1-Konzerns ist entschieden. Conrad Albert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1, wird nach 15 Jahren bei ProSiebenSat.1 sein Vorstandsmandat "im gegenseitigen Einvernehmen" niederlegen. Conrad geht zum 30. April.
Damit ist der Machtkampf, der zuletzt zwischen ihm und ProSiebenSat.1-CEO Max Conze kulminierte, entschieden: Conze bleibt – muss aber den Abschied eines weiteren wichtigen Managers des Hauses verkraften. Albert hatte seinen Abschied kürzlich in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" schon angedeutet: Er habe den Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Brandt demnach bereits im Juni 2019 über seinen Ausstieg informiert, sollte sich an der "aktuellen Konstellation" nichts ändern. Die er relativ deutlich als "Vorstands-Soap-Opera" bezeichnet.
Albert ist seit 2005 bei ProSiebenSat.1 tätig, seit 2006 als General Counsel. Vor neun Jahren wurde er in den Vorstand berufen. In seinem Zuständigkeitsbereich lagen konzernweit das Distributionsgeschäft, der Aufbau von Partnerschaften, strategischen und Nachhaltigkeits-Projekten sowie alle rechtlichen, medienpolitischen und Compliance-Angelegenheiten. Seit November 2017 ist er zudem stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.
Die Manager-Exits gehen weiter
Der Manager ist ein weiterer Abgang aus der Führungsetage von ProSiebenSat.1 seit dem Amtsantritt von Conze im Juni 2018. Unter anderem haben die Vorstände Jan Frouman, Christof Wahl, Sabine Eckhardt und Jan Kemper das Haus verlassen. Zudem wird Michaela Tod, die gemeinsam mit Wolfgang Link als CEO-Duo seit April 2019 das Entertainment-Geschäft von ProSiebenSat.1 Media leitet, das Haus im Sommer verlassen. Die Unruhe bleibt also bestehen.
Dass Albert mit seinem umfassenden Know-How ein wichtiger Mitarbeiter für den Konzern war und noch ist, geht auch aus den Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Brandt hervor: Der Aufsichtsrat dankt Conrad Albert für "seine langjährigen und besonderen" Verdienste. Er habe das Unternehmen "in vielen Bereichen auf nationaler wie internationaler Ebene geprägt, mit seinen medienpolitischen Initiativen wichtige Diskussionen angestoßen und für die Branche Maßstäbe gesetzt."