
Unternehmensstrategie:
Bonnier News macht die Innovations-Unit dicht
Künftig sollen die einzelnen Medienmarken des Verlags die Entwicklungsarbeiten wieder in Eigenregie übernehmen.

Foto: Bonnier News
Der schwedische Medienkonzern Bonnier News hat nach nur zwei Jahren seine Innovations-Abteilung Bonnier News Next wieder geschlossen. Die Aufgaben sollen künftig wieder von den einzelnen Medienmarken des Verlags wahrgenommen werden, wie der Online-Branchendienst Digiday berichtet. Die Abteilung war ursprünglich ins Leben gerufen worden, um neue Produkte zu entwickeln und auf diese Weise zusätzliche Erlösquellen zu erschließen.
"Next hat die gesetzten Ziele nicht verfehlt. Und die Erfahrungen, die wir mit den verschiedenen Projekten gemacht haben, kommen jetzt den anderen Unternehmensteilen innerhalb von Bonnier News zugute", erklärte Alexander Lydecker, Chief Commercial Officer des Unternehmens, gegenüber Digiday. "Wir wachsen weiter und werden weitere Produkte launchen."
Wie es heißt, konnte die Innovations-Abteilung zunächst durchaus Erfolge vorweisen. So entwickelte sie zwei digitale Anzeigen-Tools, das datengetriebene Softwarewerkzeug Pinjata sowie das Recruitment-Tool Smarta Jobb, die beide ins System des Gesamtverlags integriert wurden. Allerdings erwiesen sie sich nicht als Innovationen, die auch nennenswerte Umsatzzuwächse generierten.
Dies führte dazu, dass die Unit seit Anfang des Jahres nicht mehr primär an neuen Standalone-Produkten für den Gesamtverlag arbeitete, sonder eher eine Beratungsfunktion für die verschiedenen Nachrichten-Titel von Bonnier News übernahm.
Arbeiteten anfangs rund 14 Vollzeitmitarbeiter und mehrere Freie für die Abteilung, so waren es zum Schluss nur noch sechs. Die meisten der zahlreichen Medienmarken von Bonnier haben inzwischen eigene Entwicklungspläne und Technologie-Teams.
Zeitungen, Magazine, Fachtitel
Bonnier News mit Sitz in Stockholm ist einer der größten Zeitungs- und Zeitschriftenverlage in Nordeuropa. In Schweden publiziert der Konzern beispielsweise die Tageszeitungen Dagens Nyheter und Expressen sowie das Wirtschaftsblatt Dagens industri. Zudem gehört zu Bonnier News die südschwedische Lokalzeitungs-Gruppe HD-Sydsvenskan.
Darüber hinaus gibt der Verlag eine große Anzahl an Lifestyle-Zeitschriften heraus sowie B-to-B-Titel in Schweden, Dänemark, Estland, Litauen, Polen und Slowenien. Außerdem hält Bonnier Beteiligungen an Fernsehkanälen und Filmgesellschaften.
In der deutschen Tochtergesellschaft Bonnier Media Deutschland mit Sitz in München sind die Buchverlagsaktivitäten gebündelt. Hierzu gehören unter anderem die Verlage Piper, Carlsen, Ullstein Buchverlage, der Berlin Verlag, die Münchner Verlagsgruppe und der Verlag Hörbuch Hamburg. Bonnier Media Deutschland ist nach eigenen Angaben die drittgrößte deutsche Buchverlagsgruppe mit einem Jahresumsatz in Höhe von rund 230 Millionen Euro.