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Blackwood-Seven-Gründer Andreas Schwabe wechselt zur Boston Consulting Group
Gründungsgeschäftsführer Andreas Schwabe verlässt die Agentur Blackwood Seven und heuert als Berater bei der Bosten Consulting Group an.

Foto: Blackwood Seven
Gründungsgeschäftsführer Andreas Schwabe verlässt die Agentur Blackwood Seven. Dies teilte der Manager in einem Schreiben an Kunden und Mitarbeiter mit. Er werde zum 1. Mai in einer „neuen Rolle“ zum Beratungsunternehmen Boston Consulting Group wechseln. „Somit beginnt für mich ein neues Kapitel nach zwölf Jahren Entrepreneurship, auf das ich mich schon sehr freue“, schreibt Schwabe.
Schwabes Ausstieg hatte sich angedeutet. Beim einst hochgeypten Media-Newcomer kriselte es zuletzt. Stellen wurden gestrichen und das Personalkarussell im Management drehte sich rasant. Schwabe hatte seine Geschäftsführungsposten bereits im November 2017 an den früheren Mindshare-Manager Bernhard Becker und den ehemaligen Zenith-Mann Thorsten Storck abgegeben und sich fortan als CMO um internationale Aufgaben gekümmert. Im Februar verließen Becker und Storck das Unternehmen schon wieder. Der langjährige Playboy-Deutschland-Geschäftsführer Vernon von Klitzing führt seitdem die Geschäfte.
Das Stühlerücken im Management steht wohl auch im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Firma. Die dänische Agentur Blackwood Seven war 2015 in Deutschland angetreten, um den Markt für Mediaagenturen aufzumischen. Mit der Berufung von Klitzings teilte das Unternehmen mit, sich aus dem eigentlichen Mediabusiness wieder zurückzuziehen. Künftig will sich die Agentur auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: einem algorithmusbasierten Modeling-Ansatz. Aus einer großen Menge an Daten errechnet die Blackwood-Seven-Maschine einen Mediaplan. Über künstliche Intelligenz und Algorithmen sowie ein Modeling-Verfahren soll sich zudem der Abverkauf prognostizieren lassen – und das in Echtzeit.
Schwabes Wechsel zur Boston Consulting Group ist auch aus einem anderen Grund bemerkenswert. De fakto heuert der ehemalige Blackwood-Seven-Manager nämlich nun bei einem Konkurrenten an. Auch der Berater liefert mit seiner Software-Suite Daten für Marketing-Entscheidungen wie die Allokation der Werbespendings oder das Pricing von Produkten. Das eigentliche BCG-Geschäft ist jedoch auch hierbei die Beratungsleistung.
Keimzelle des Deutschland-Ablegers war die 2006 von Schwabe mitgegründete Crossmedia-Agentur Booming. (tn/lp)