
Insolvenz:
Bei dapd hagelt es jetzt Kündigungen
Etwa 100 Mitarbeiter der insolventen Nachrichtenagentur dapd erfahren am Mittwoch, dass sie gehen müssen.
Bei der insolventen Nachrichtenagentur dapd ist weiter kein Investor in Sicht. An diesem Mittwoch erfahre nun das Gros der Angestellten, wer bleiben dürfe und wer seinen Arbeitsplatz verliere, meldet das Journalistenportal "Newsroom.de". Etwa 100 Mitarbeiter müssen gehen. Das sieht das Restrukturierungskonzept zur Sanierung der Nachrichtenagentur-Gruppe vor, dem der Gläubigerausschuss der insolventen dapd-Gesellschaften zugestimmt hat.
Insolvenzverwalter Wolf von der Fecht zeigt sich indes immer noch optimistisch; "es gibt weitere Gespräche", soll er in einer Telefonkonferenz am Montag mit den Führungskräften der insolventen Agentur gesagt haben. Er glaubt weiterhin daran, dass alle acht insolventen Gesellschaften gerettet werden können und die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press auch über den 31. Dezember 2012 hinaus verlässlicher Partner der dapd bleibe. Inzwischen steht fest, dass der District Court of Southern New York am Montag eine einstweilige Verfügung ("Order") erlassen hat, wonach die Nachrichtenagentur AP verpflichtet wird, den Vertrag mit der dapd-Nachrichtenagenturgruppe in vollem Umfang weiter zu erfüllen.
Dennoch muss aktuell der Betriebsrat der dapd die Mitarbeiterlisten ausloten und klären, wer dapd verlassen soll – nach den Kriterien der Sozialauswahl. "Während die Mehrzahl der Mitarbeiter am Mittwoch erfährt, ob ihre Karriere bei dapd jetzt endet, werden weitere Angestellte Anfang Dezember informiert", so "Newsroom.de". Mit der erfolgten Freistellung könnten die Mitarbeiter sofort ihre Arbeitsplätze verlassen. Alle Ressorts sollen indes arbeitsfähig bleiben – das hat Wolf von der Fecht schon in einer Mitteilung kundgetan.
Anfang Oktober meldeten die dapd nachrichtenagentur GmbH, die dapd nachrichten GmbH, die dapd Korrespondenz und Recherche GmbH, die dapd International Service GmbH, die dapd Sport GmbH, die dfd Foto Service GmbH, die dapd video GmbH und die News and Medien Service Exklusiv GmbH Insolvenz an. Alle übrigen 18 Gesellschaften der dapd media Gruppe sowie die Holding, die dapd media holding AG, sind davon nicht berührt. Rund um die insolvenz ist es auch zum Streit zwischen der dapd-Spitze und dem ZDF gekommen, dem die Agenturleute eine Teilschuld an dem finanziellen Crash gegeben haben. Die Mainzer haben das aber zurückgewiesen. Als Interessenten für dapd galt zwischenzeitlich unter anderem das Team um N24-Investor Stefan Aust.