
Nachrichtenagentur in Not:
ZDF weist Mitverantwortung an dapd-Insolvenz zurück
"Völlig übertrieben" - mit diesen Worten reagiert das ZDF auf die Vorwürfe von dapd-Geschäftsführer Martin Vorderwülbecke.
"Völlig übertrieben" - mit diesen Worten reagiert das ZDF auf die Vorwürfe von dapd-Geschäftsführer Martin Vorderwülbecke. Eine Mitverantwortung an der Insolvenz der Nachrichtenagentur weist der Sender entschieden von sich. "Das ZDF hat die bestehenden Verträge mit dapd stets ordnungsgemäß erfüllt", erklärt Sendersprecher Alexander Stock. Schuldige für die Insolvenz, die Vorderwülbecke vor zwei Tagen bekannt gab und von der 299 der 515-dapd-Mitarbeiter betroffen sind, sucht der Agentur-Inhaber vor allem außerhalb der eigenen Reihen. Gegen die massiven Subventionszahlungen an die Konkurrenz hätte die dapd einfach keine Chance gehabt.
Dem ZDF warf Vorderwülbecke vor, das Zehnfache an die dpa zu zahlen. Man habe das Angebot der dapd im Vergleich zu anderen Nachrichtenagenturen immer angemessen vergütet, wehrt sich der Sender. Die Behauptung, das ZDF zahle jährlich fünf Millionen Euro an die dpa, sei übertrieben, heißt es weiter. Zudem drückte der Sender sein Bedauern über die Insolvenz aus - Wettbewerb im Bereich der Nachrichtenagenturen sei ein Vorteil für jedes journalistsiche Unternehmen.
Für die dapd Nachrichtenagentur GmbH und die dapd nachrichten GmbH ist bereits ein Insolvenzantrag gestellt worden. Für weitere sechs Gesellschaften soll er in Kürze folgen.