Mehr Kunden, mehr Umsatz:
Bei Sky füllen sich die Kassen
Sky verzeichnet erstmals seit Launch der Marke von Januar bis März einen operativen Gewinn. Auch andere Kennzahlen sind positiv.
4,57 Millionen Kunden, ein zweistelliges Umsatzwachstum und ein operativer Gewinn von drei Millionen Euro für Sky: Das sind die wichtigsten Kennzahlen der Bilanz zum dritten Quartal 2015, die die Münchner Pay-TV-Plattform am Donnerstag vorgelegt hat. Die Erlöse kletterten in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 1,47 Milliarden Euro – ein Plus von zehn Prozent.
Bei den direkten Kunden, die im Schnitt stabil 35 Euro für die Pay-TV-Dienste bezahlen, kommt für Sky ein Nettozuwachs von 73.000 Abos dazu, nur jeder Zehnte kündigt wieder (9,8 Prozent Kündigungsquote). Sky Deutschland hat darüber hinaus erstmals seit dem Launch der Marke Sky auf Quartalsbasis für den Zeitraum Januar bis März einen operativen Gewinn in Höhe der oben erwähnten drei Millionen Euro eingefahren. Anders das 9-Monats-Ebit; es liegt bei minus 45 Millionen Euro.
Hier die Zahlen im Überblick:
Positiv stimmt Sky-Chef Carsten Schmidt unter anderem, dass sich das Sky Entertainment Paket "wachsender Beliebtheit" erfreut. Im 2. Quartal als Basispaket neu eingeführt, bietet es Kunden im Vergleich zum günstigeren Sky Starter Paket bis zu 49 Sender und damit zusätzlich 20 HD-Sender, Sky On Demand sowie die ebenfalls neuen Sky Box Sets rund um beliebte Serien. Es werde bereits von über 40 Prozent aller Neukunden gebucht, heißt es. Und: "Der durchschnittliche Umsatz pro Neukunde erhöhte sich so im 3. Quartal um fast 2 Euro pro Monat."
Jenseits von König Fußball konnte Sky andere Erfolge verzeichnen; so verkündet das Münchner Team nun den Event-Channel Sky Disney Prinzessinnen HD als "erfolgreichste Sonderprogrammierung in der Unternehmensgeschichte". Und Staffel 6 von "The Walking Dead" geht mit 10,5 Millionen Kontakten als meistgesehene Serie in die Sky-Geschichte ein.
Überhaupt: Die non-lineare Nutzung von Sky-Produkten nimmt zu. Hier will Schmidt weiter investieren: "Die steigenden Nutzungszahlen der Sky Programme – linear und insbesondere on demand – sowie der sehr erfolgreiche Produktlaunch von Sky Box Sets bestätigen uns auf dem Weg, ein noch besseres Entertainmenterlebnis für die ganze Familie zu bieten."
.#HouseOfCards, Staffel 4 wurde im März zu 90% nonlinear geschaut. @SkySerien @SkyDeutschland! #HoC > #GoT!? #SkyDQ3 pic.twitter.com/Ofxie1IZVe
— Birgit Ehmann (@BirgitEhmann) 21. April 2016
Alles in allem trägt Sky Deutschland zum Wachstum des Londoner Mutterkonzerns Sky plc mit nun 21,7 Millionen Abonnenten und einem Gesamtumsatz von 11,85 Milliarden Euro (plus fünf Prozent) in allen fünf Märkten bei. In Sachen Integration und Synergieeffekten ist die Gruppe ein Stück weiter – was etwa den euopaweit gültigen Inhalte-Deal mit Sony angeht oder aber die technische Abwicklung.
So wurde der Sender Sky Cinema im 3. Quartal in die gemeinsame Broadcast-Zentrale nach Mailand verlegt. „Es ist geplant, bis Ende 2016 knapp 100 deutsche Sender von dort aus zu übertragen“, heißt es nun. Will heißen: Regionale Dienstleister haben das Nachsehen, Sky bündelt die Verbreitung in eigenen Händen.
Apropos König Fußball: In den kommenden Wochen bis Anfang Juni geht es für Carsten Schmidt und sein Team darum, wieder ein möglichst großes Paket an Bundesligarechten zu ergattern. Fest steht schon jetzt, dass Sky mit dem Segen des Kartellamts nicht mehr alle Live-Rechte bei der Dachholding DFL einkaufen kann. Mehr Konkurrenz steht ergo an, die Preise dürften zusätzlich steigen.
Mitmischen will dieses Mal auch Eurosport, wie Geschäftsführer Peter Hutton in einem Interview des "Handelsblatts" (Donnerstag) anführte. Es gehe um internationale Rechte, Pay-TV-Angebote, das Free-TV, eine Internet-Plattform und eine Highlight-Verwertung. Er schließe nichts aus und analysiere alles ganz genau. Eurosport müsse flexibel sein, "auch wenn das unser Business-Plan nicht vorsieht", sagte Hutton.