Für den hohen Gewinnrückgang macht Rabe übrigens Sondereinflüsse wie Wertberichtigungen im Druck- und Buchclubgeschäft verantwortlich. Auch Abschreibungen im Ungarn-Geschäft der wichtigen TV-Tochter RTL drücken den Gewinn, der 2013 noch bei 885 Millionen Euro gelegen hatte. Investieren will Bertelsmann nun vor allem in die Säule Bildung und verkündet am Bilanztag einen weiteren Ausbau in den USA. Die strategischen Schwerpunkte im Bildungsbereich seien nun komplett, so der Konzern. Sie heißen: E-Learning, Hochschulen und Dienstleistungen.

Update: Inzwischen hat auch Gruner + Jahr die hauseigene Bilanz vorgelegt. Das Gesamtunternehmen hat demnach im Jahr 2014 einen Umsatz von 1,747 Milliarden Euro gemacht. 2013 waren es noch 2,014 Milliarden. Verkäufe, Rückzüge aus Märkten Rückgänge bei den Anzeigen- und leichte Rückgänge bei den Vertriebserlösen werden als Gründe genannt. Ein rigider Sparkurs unter Konzernlenkerin Julia Jäkel sorgte dafür, dass die Rendite mit 9,5 Prozent dennoch fast wieder auf Vorjahresniveau (2013: 9,6 Prozent) liegt. Starkes Wachstum verzeichnete der Verlag nach eigenen Angaben im Digitalgeschäft. „Der Zuwachs in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich betrug 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Digitalanteil am Geschäft in diesen Märkten lag damit bei 17 Prozent“, so das Unternehmen. „Ohne Berücksichtigung des US-Druckgeschäfts verzeichnete Gruner + Jahr im Geschäftsjahr 2014 ein stabiles operating Ebitda“, heißt es.

Jäkel will nun das Digitalgeschäft ausbauen. Ihr Devise: „Wir nutzen die Chancen auf dem Printmarkt, die sich ergeben, und entwickeln neue Magazine. Wir trennen uns von Geschäften, die nicht mehr zu uns passen oder nicht ausreichend Rendite versprechen. Und wir arbeiten deutlich effizienter.“  

ps/dpa


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Artikel mit "W&V-Redaktion" gekennzeichnet sind. Zum Beispiel, wenn mehrere Autor:innen daran mitgearbeitet haben oder wenn es sich um einen rein nachrichtlichen Text ohne zusätzliche Informationen handelt. Wie auch immer: Die redaktionellen Standards von W&V gelten für jeden einzelnen Artikel.