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Bayern 3 testet Smartes Radio
Das Pilotprojekt von Bayern 3 Digital und der Radiozentrale untersucht, wie Hörer via Sprachassistent mit den Moderatoren interagieren können.
Digitale Sprachassistenten halten zunehmend auch im Radio Einzug. Bayern 3 Digital und die Radiozentrale haben sich jetzt für ein Pilotprojekt zusammengetan, bei dem die Interaktion mit dem Hörer via Smart Speaker getestet wird.
Was den Partnern wichtig ist: Im Mittelpunkt des Versuchs steht das Medienprodukt Radio – nicht der Smart Speaker mit einer integrierten Alexa. Denn: Hörer wollen mit ihrem Programm und den Moderatoren interagieren – nicht mit einer anonymen Computerstimme. Smartes Radio bedeute eben vor allem "nicht noch mehr technische, sondern mehr persönliche und emotionale Ansprache."
"Alexa, ich will mehr!"
Im Fokus stand daher die Entwicklung eines emotionalen Sprachdialogs. Konkret sieht das so aus: B3 Digital und die Radiozentrale schufen den sprachgesteuerten Aufruf "Alexa, sag Bayern 3, ich will mehr!. Dieser Befehl ermöglicht dem Hörer einen Dialog mit den Radio-Moderatoren.
Der Vorteil: Neben dem linearen Programm haben die Hörern so ein weiteres Nutzungsangebot, das als Vertiefung zu bestimmten Themen genutzt werden kann. Zudem wird die Nähe des Mediums zum Hörer durch Smart Speaker noch intensiviert.
"Neben den technischen Herausforderungen beziehungsweise der technischen Realisierbarkeit lag der Fokus vor allem auf der Umsetzung einer möglichst realen und natürlichen Kommunikation", so Frizz Lauterbach, Digitalexperte des BR. Was vor allem heißt, "die Komplexität der Ansprache und Sprachmodelle zu verifizieren."
Sprache - ein komplexes Konstrukt
Bei dem Projekt sei wieder einmal deutlich geworden, wie komplex unsere Sprache sei und wie viele unterschiedliche Arten es gebe, "auf ein und dasselbe hinzuweisen." Lauterbach: "Mit diesem Case haben wir jetzt die Möglichkeit, einen weiteren Baustein im Sinne der direkten Kommunikation für die Gattung Radio und vor allem für die Hörer zu nutzen."
Die Umsetzung ist erst der Anfang. Nun gehe es darum, die Interaktion immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, um durch die Resonanz der Hörer die Weiterentwicklung und Verbesserung voranzutreiben. Um Erfahrungen zu sammeln, wie Hörer künftig smarte Möglichkeiten ihrer Radiomarke nutzen wollen, hat Bayern 3 für Amazon Alexa den Aufruf "Sag Bayern 3, ich will mehr…" als Ergänzung zur einer Promotion für das "Bayern 3 Promiquiz" sowie für die inhaltliche Vertiefung des Ratespiels "Fakt oder Fake?" eingesetzt.
Nächstes Ziel: Interaktion mit Werbekunden
Von den Erkenntnisse sollen auch andere profitieren, so Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale: "Mit diesem Projekt haben wir einen Use-Case geschaffen, der für alle Sender adaptierbar ist." Es sei alles da – "nur auf einem neuen Device, das uns und den Hörern neue Möglichkeiten der Interaktion eröffnet." Der nächste Schritt sei nun, eine Interaktion des Hörer mit einem Werbungtreibenden zu realisieren.