
ProPKo in Stuttgart:
Apps und Youtube beflügeln Product Placement
MyDays, L´Oreal oder Telekom: Sie nutzen viele Mediengattungen crossmedial für Produktpräsentationen. Ein Thema beim Product-Placement-Kongress in Stuttgart.
Produktplatzierungen haben im deutschen TV nach ihrer Liberalisierung im Frühjahr 2010 erst einmal langsam an Fahrt aufgenommen. Dass Product Placement und Branded Entertainment nun aber doch gewaltig in Schwung gekommen sind, dafür machen die Veranstalter des Internationalen Product Placement and Branded Entertainment Kongresses die Digitalisierung verantwortlich. Nach der Liberalisierung sei sie ein weiterer Treiber der Entwicklung, heißt es im Vorfeld des Kongresses, der dieses Jahr zum zwölften Mal in Stuttgart stattfindet – am 16. Oktober.
Als Beispiele werden App-Formate wie "Kitchen Stories" oder auch Youtube-Kanäle wie Y-Titty genannt. Marken wie MyDays, L´Oreal oder Telekom würden die Mediengattungen inzwischen crossmedial für Produktpräsentationen nutzen. Die Integration in Second-Screen-Angebote und Internet-Kanäle sei inzwischen Realität. "Vermarkter und Privatsender arbeiten intensiv daran, Produktintegrationen in geeignete Medienformate zu kreieren. Die Spitze der Entwicklung dabei sind Erfolgsformate wie ‚Germany´s next Topmodel‘, ‚GZSZ‘ oder ‚Alles was zählt‘", heißt es. Diese Branded-Entertainment-Lösungen würden den Werbetreibenden zu "neuen Erfolgen bei Bekanntheit und Image" verhelfen.
"Product Placement hat auch in Deutschland ein großes Potential, das sich jetzt besonders in Unterhaltungs- und Fiktions-Formaten entfaltet. Der Markt hat tragfähige Strukturen entwickelt und nimmt durch die Digitalisierung zusätzlich Fahrt auf", fasst Andreas Waldner zusammen. Er ist Kongressveranstalter und -initiator sowie Entertainment-Marketing-Spezialist von WaldnerTV (WTV). Der internationale Fachkongress biete fundierte Erfahrungsberichte etwa durch Best Practice-Cases, zeige Chancen und Perspektiven für die Kreativwirtschaft auf und bringe die Player zusammen, sagt Waldner mit Blick auf den "ProPKo" genannten Branchentreff in Stuttgart. Am Vorabend – 15. Oktober - wird übrigens zum vierten Mal der Placement Award "PPA 2014" verliehen.
Weitere Themen auf dem Product-Placement-Kongress: Ergebnisse eines Analyse-Tools zur Wirkung von Platzierungen in Social Media stellen Ralph Kienle und Uwe Herrmann von Media Control mit dem Social-Media-Analyzer vor. Henry Bauer von Exozet spricht von Product Placement als "natürlicher Werbung" und liefert Beispiele, wie Marken dadurch in den neuen Medien Mehrwert erzielen. Die Messung der Werbewirkung von Product Placement bereits im Vorfeld der Platzierung erläutert Jens Kürschner, Gründer von Placedise – eine kürzlich gestartete Metrik. Dagmar Meyer, IP Deutschland, stellt den Case Garnier in der RTL-Soap "Alles was zählt" vor. Die Telekom-Streetgigs wurden in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bei RTL integriert. Warum man jetzt damit in Kooperation mit Spotify in die nächste Runde gegangen ist, erläutert Philipp Friedel, Deutsche Telekom. Eine Standortbestimmung zur aktuellen Situation von Product Placement unternimmt der Vorstandschef des Product Placement Verbandes, Otto Kettmann.