Discounter-Markt:
Aldi Süd und Aldi Nord wachsen zusammen
Die Handelsriesen Aldi Süd und Aldi Nord prüfen eine Zusammenlegung des Einkaufs sowie anderer Bereiche, meldet das "Manager Magazin".
Im ersten Schritt werden bestimmte Waren gemeinsam beschafft, in Phase zwei könnte dann eine gesellschaftsrechtliche Verflechtung der Einkaufsabteilungen von Aldi Süd und Aldi Nord erfolgen. Das berichtet das "Manager Magazin" in seiner jüngsten Ausgabe (Erscheinungstermin:
16. Februar).
Eine Fusion der beiden Unternehmen sei aber nicht geplant, teilten die Discounter laut dpa am Donnerstag mit. Aus der Zusammenarbeit ergebe sich auch keine Reduzierung des Personalbedarfs.
Das Manager Magazin zitiert aus dem siebenseitigen Protokoll einer Sitzung von 16 hochrangigen Aldi-Managern am 23. November 2017 in der Mülheimer Süd-Zentrale. Darin ist festgehalten, dass zunächst alle "Sortimente und Abläufe" harmonisiert und synchronisiert werden. Sämtliche Leistungen im Einkauf und in den "Dienstleistungsabteilungen Qualitätswesen, Corporate Responsibility, Werbung, Logistik usw." sollen nur noch einmal erbracht werden.
Was dahintersteckt
Das Projekt "Kooperation Aldi Nord – Aldi Süd" hat das Ziel, den Abstimmungsaufwand sowie strukturelle und personelle Doppelungen zu reduzieren und damit die Effizienz zu steigern.
Mit der kartellrechtlichen Prüfung auf den internationalen Beschaffungsmärkten sind die Kanzleien Gleiss Lutz sowie Schmidt, von der Osten, Huber beauftragt. Experten gehen davon aus, dass zumindest das Bundeskartellamt keine Einwände erhebt, denn die Behörde betrachtet Aldi als einen so genannten Gleichordnungskonzern, weil beide Gruppen derselben Sippe gehören.
Die Aldi-Gründer Karl und Theo Albrecht hatten 1961 ihr gemeinsames Unternehmen in zwei selbstständige Firmen - Aldi Nord und Aldi Süd - aufgeteilt. Der Aldi-Äquator, der die beiden Discount-Imperien trennt, verläuft quer durch Deutschland vom Niederrhein über Hessen an der bayerisch-thüringischen Grenze entlang bis zum Süden Sachsens.