Aktuell löst auch die erste Prognose nach dem Umstieg auf den Rundfunkbeitrag pro Haushalt bei Kritikern wie Hans-Peter Siebenhaar weitere Sparvorschläge aus. Zumal nun ARD und ZDF den Gebührenrückgang seit Jahren erstmals stoppen können. Bis Ende 2013 werden etwa ein Prozent oder rund 80 Millionen Euro mehr Gelder in den Gebührentopf gespült. "Handelsblatt"-Autor Siebenhaar meint nun, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio jedem zahlenden Bundesbürger zwei Euro pro Jahr zurückgeben könnten.

Hilfe zur Selbsthilfe würde wohl hin und wieder auch reichen. Bei genauem Hinsehen zeigt sich nämlich: Sogar die Dickschiffe unter den Anstalten zücken den Rotstift. Das ZDF hat breite Kürzungen zum Jahresstart bekannt gemacht. Nun verkündet der neue WDR-Intendant Tom Buhrow massive Kosteneinsparungen im größten ARD-Sender mit seinen mehr als 4000 festen Mitarbeitern und einem Etat von über einer Milliarde Euro. Am Dienstag tickert über "dpa", dass Buhrow den "ganzen WDR auf den Prüfstand" stellen will. Davon werde auch der Personalbestand betroffen sein. Zunächst sei die Streichung von 50 Planstellen vorgesehen. Damit nicht in zehn Jahren ein Milliardenloch im Etat klafft, plant Buhrow einen "tiefgreifenden strukturellen Umbau." Na also, das wird auch Politiker, "FAZ", "Bild" und VPRT befrieden. Vielleicht sogar den Steuerzahlerbund.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.